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1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 256

1904 - Trier : Lintz
256 Amerika. Über die landschaftlichen Schönheiten, die der Hudson auf seinem Laufe durch das Gebirge entfaltet, urteilt v. Raum er in folgender Weise: „Mit Recht wird Fluß und Gegend sehr gerühmt und ist oft die Fahrt auf ihm mit der Rheinfahrt verglichen worden. Hügel, senkrechte Felsen, ein- gebogene wohlbebaute Buchten, lebhafte Städte, zierliche Landhäuser wechseln auf so augenehme Weise, daß keinen Augenblick Ermüdung eintritt. Zwischen dem Rhein und dem Hudson ist manche Ähnlichkeit und Unähnlichkeit Dieser erweitert sich einige Male zur Breite eines Sees, jener behält bei schönerer Farbe gleiche Flußbreite. Wald tritt hier an die Stelle des Weinbaues und die elegante Wohnung des wohlhabenden Mannes an die Stelle der Ritterburg. Einzelne Punkte wie West Point können sich den schönsten Partien am Rheine an die Seite stellen. Im ganzen aber sind die Berge und Felsen am Rheine kühner und phantastischer geformt." Nach W gehen die Alleghanys in einförmige Tafelland- schaften über, die sich langsam zum Tal des Ohio (oheio = schöner Fluß) und zum Tiefland des Mississippi senken. Der Ohio sammelt den ganzen Wasserabfluß, der von den Alleghanys nach W und von der Kanadischen Seenplatte nach S geht, und führt ihn in südwestlicher Richtung dem Mississippi zu, in den er bei Cairo, etwa 200 km unterhalb St. Louis, mündet. Er ist noch etwas länger als der Rhein, entwässert ein Gebiet von 530000 qkm, also beinahe von der Größe des Deutschen Reiches und ist' sehr wasserreich. Der Mississippi (= großer Fluß) ist einer der größten Ströme auf Erden. Er entspringt westlich vom Oberer See in nur geringer Meereshöhe von 450 m und durchfließt in südlicher Rich- tung die ganze Südhälfte Nordamerikas, um in den Golf von Mexiko zu münden. Noch länger als er selbst ist sein großer Nebenfluß, der Missouri, der auf dem Felsengebirge entspringt, nach Ver- lassen seines hochgelegenen Quellgebiets eine südöstliche Richtung verfolgt und bei St. Louis mündet. An Wasserreichtum steht dieser jedoch hinter dem Ohio zurück. Die Länge des Mississippi beträgt fast 4200 km, die des Missouri-Mississippi dagegen 6750 km, und das ganze entwässerte Stromgebiet beträgt 21u Mill, qkm, ist also viermal so groß als das Deutsche Reich. Wichtige Zuflüsse des Missouri sind der Yellowstone und der Pi atte-Fluß. Ein dritter bedeutender Nebenfluß des Mississippi ist der Arkansas, der gleich dem Missouri aus den Felsengebirgen kommt, nach Oso fließt und eine Lauflänge von über 3000 km hat. Als ein echter Tieflandsstrom wälzt der Mississippi seine riesige Wassel menge langsam zwischen niedrigen und von St. Louis ab auch völlig flachen Ufern fort. Durch Ablagerung großer Schlammassen, die besonders der meist mit starkem Gefälle fließende Missouri zuführt, hat er auf dem untern Laufe sein Bett so erhöht, daß der Wasserspiegel bei Hochwasser höher als das umgebende Land liegt und die Uferwälle, die der Strom sich selbst aufgebaut hat, leicht durchbrochen werden. An der Mündung hat der Mississippi ein großartiges Delta, das eine Fläche von 36 000 qkm einnimmt, gebildet. Aus der fast halbkreisförmig ver-
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