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1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 266

1904 - Trier : Lintz
Amerika. dort den Verlauf der Ketten. Dann tauchen diese von neuem wieder auf, haben aber jetzt südliche Richtung. Auch ihre Höhe ist nun bedeutender als nördlich von Evans-Passe ; denn es folgt eine Strecke, auf der die Pässe 3600 bis 4000 m hoch liegen und die Hauptgipfel bis zu 4400 m aufragen. Am höchsten erhebt sich der Bianca Peak (4410 m). Nur wenig stehen ihm zwei andere Gipfel an Höhe nach, nämlich der Longs Peak (4350 m), auf dem sich die höchstgelegene Wetterwarte der Erde befindet, und der Mount Harvard (4380 m). Diese Bergriesen tragen im Sommer kein Schneegewand, teils weil sie zu weit nach S liegen (6 — 8 Breitengrade südlicher als die Alpen), teils weil die Niederschlagsmengen nicht zur Bildung großer, widerstands- fähiger Schnee- und Eisfelder ausreichen. Nur die nördlichen Teile der Felsengebirge, die zwar eine viel geringere Durchschnittshöhe als die südlichen besitzen, aber doch noch Gipfel von 3500 bis 4000 m aufweisen, sind mit Schneebergen geschmückt. Die Schneegrenze schwankt dort zwischen 3000 und 4000 m. Zwischen dem 36. und 41. Parallel bilden die Felsengebirge eine Doppelkette. Diese umschließt plateauartige Täler, die sog. Parks, wie den North-, Middle, South- (Süd-) und San Luis-Park, die in 1800 bis 3000 m Höhe liegen und vom Platte, Arkansas, Colorado und Rio Grande entwässert werden. Auch nördlich von der plateauartigen Einsenkung -am Evans-Passe kommen solche Parks vor. Südlich vom 45. Parallel und westlich vom 110. Meridian liegt der berühmte Yellowstone- Park, der von dem gleichnamigen Flusse entwässert wird. Er bildet eine flachwellige, durchschnittlich 2500 m hochgelegene Hochebene, die von tiefen Tälern durchfurcht und von hohen Gebirgsmauern umgeben ist. Als ein vulkanisches Gebiet ist er reich an Kraterbildungen, heißen Quellen, die in Kaskaden herabströmen, und besonders au großartigen Geysern. Um diese seltenen Naturschönheiten unversehrt zu erhalten, ist das Gebiet in der Größe des Königreichs Sachsen 1872 zu einem 'öffentlichen Park erklärt worden. Ein Ausflug nach (lem Yellowstone-Park. (Nach Th. Kirchhoff, aus der Zeitschrift Mutter Erde). Der Yellowstone-Park wird wegen seiner Naturwunder häufig be- sucht. Gewöhnlich wird eine bestimmte Rundfahrt gemacht, deren Plan vor- züglich entworfen ist, da die Eindrücke sich fortwährend steigern. Die Länge dieser Rundfahrt beträgt etwa 230 km. Durch den malerischen, künstlich gebrochenen Engpaß des Goldenen Tores, das nach der gelblichen Farbe der es einfassenden Felswände so be- nannt ist, gelangten wir, so entnehmen wir Kirchhoffs Schilderung, auf die weite Hochfläche des Schwanenseebeckens, das von malerischen Gebirgs- zügen, die zum Teil noch mit Schnee bedeckt waren, umschlossen ist. Unsern Blick fesselte auf der Fahrt besonders eine dicht an der Straße fast senkrecht aufsteigende Obsidian*)-Klippe, die einst den sämtlichen im Gebiet der *) Obsidian, ein glasiges Gestein, bildet sich, wenn eine flüssige Masse von Basalt an der Erdoberfläche sehr rasch erkaltet.
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