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1. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 336

1904 - Trier : Lintz
336 Die deutschen Kolonien. wurde bisher der Anbau von Kakao und Tabak versucht. Beide Kulturen gedeihen vorzüglich, besonders der Kakao, der auf dem fruchtbaren vulkanischen Boden und in dem feuchtheißen Klima ein sehr üppiges Wachstum zeigt. Das Gebirgsland. Das Aufsteigen des Gebirgslandes voll- zieht sich in zwei Stufen. Die untere Erhebungsstufe wird durch die Wasserfälle, welche alle Flüsse Kameruns, die nördlichen in größerer, die südlichen in geringerer Entfernung von der Küste bilden, kenntlich gemacht. Die zweite ist bedeutend steilerund wird von den Flüssen in jähem Sturze überwunden. Als der auf- gewulstete Rand des innerafrikanischen Hochlands steigt das West- afrikanische Schiefergebirge empor. Auch im N steigt das Land aus der ostwestlich gerichteten Furche des Benne (vgl. S. 39) zu formenreichen Gebirgen an. Die Hochflächen des Innern. Nach 0 geht das Rand- gebirge allmählich in ein flachwelliges Hochland über, das ent- weder eine baumreiche Savanne oder echte Grassavanne bildet. Da das Klima aber regenreicher als das der Hochflächen Togos ist, kann neben der bedeutenden Viehzucht mehr als dort auch auf den Betrieb des Ackerbaues Gewicht gelegt werden. Das regenreicher Klima gibt sich auch in der Größe und dem Wasserreichtum der Gewässer Kameruns zu ei kennen. Am be- deutendsten ist der San naga (ßannaga). Leider sind alle Flüsse wegen der Wasserfälle nur eine kurze Strecke weit schiffbar, so daß sie als Verkehrswege nach dem Innern wenig Wert haben. Den bequemsten Zugang nach den nördlichen Gebieten Kameruns, nach der wichtigen, volkreichen Landschaft Ada ma ua, bildet der zwar auf deutschem Gebiet entspringende, aber fast ganz auf eng- lischem Gebiet fließende Benuë. Zur Besiedelung mit Europäern eignet sich Kamerun wegen des feuchtern und heißern Klimas noch weniger als Togo. Für den Plantagenbau hat es aber noch höheren Wert, desgleichen für den Handel. Der Sitz der Regierung wurde aus der ungesunden Ortschaft Kamerun, wo Nachtigal 1884 die deutsche Flagge hißte, nach Buëa (buêa) im Kamerun-Gebirge verlegt. Im Jahre 1902 fährte Kamerun für 13v3 Mill. M. Waren ein und für 61/* Mill. M. aus. Die Kolonie bietet also für den deutschen Handel schon ein großes Feld der Tätigkeit. Unter den Ausfuhrgegenständen stehen wie in Togo die Erzeugnisse der Ölpalme an erster Stelle. Es werden jähr' ch für Iv2 Mill. M. Palmkerne und für 1 Mill. M Palmöl ausgeführt. Die Ausfuhr von Kautschuk ist viel größer als die von Togo und hatte 1900 einen Wert von über 2 Mill. M. Für 700000 M. wurde in diesem Jahre auch Elfenbein ausgeführt, und von den Erzeugnissen des Plantagenbaues lieferte Kakao schon für x/3 Mill, und Tabak für 130 000 M. In den nächsten Jahren wird aber die Kakaoausfuhr noch bedeutend steigen. Die Be wohner Kameruns gehören teils dem großen Stamme der Bantuneger, teils dem der Sudanneger an. Jene bewohnen vorwiegend das Küstentiefland, diese die Hochflächen des Innern. Der Oberlauf des Sannaga bildet zwischen ihnen die
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