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1. Geschichte des Altertums - S. 22

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
22 Das Altertum. Die orientalischen Völker. mit dem Semitischen verwandten Sprache Chamiten, ein wohlgebauter Menschen-schlag von praktischem Verstnde und groer Thatkraft, heiterer Stimmung nicht feinb, aber von der harten Notwendigkeit gedrckt, daher zurckhaltend und Pfiffig. Aller Wahrscheinlichkeit nach wanderten die gypter aus Asien der die Landenge von Suez in das Nilthal ein. Verwandt mit ihnen sind die dunkelfarbigen thiopier der Griechen, welche erst im 9. Jahr-hundert v. Chr. den mchtigen Priesterstaat von Meroe (im heutigen Sennaar) bildeten. Die gyptische Kultur kann also nicht von hier entstammen; sie ist ebensowenig eine Tochter der indischen. Diese thiopier, nicht die spter so genannten Bewohner des Hochlandes von Habesch, sind die Kuschiten der biblischen berlieferung. Denn sie nennt als Shne Chams: Mizraim, d. i. gypten (entweder eine Dualform zur Bezeichnung der zwei schon in ltester Zeit unterschiedenen Teile des Landes: Sdland [To-res, To-qem] = Obergypten, und Nordland [To-mera, To-meli] = Untergypten, oder eine Lokativform), und Kusch, das elende" Wstenland, oberhalb des zweiten Kataraktes bei Wadi Hlfet. Die Kultur nahm ihren Ausgang von Ober-gypten und wanderte den Lauf des Stromes hinauf. Die Geschichte wei nichts darber, wann die Einigung der beiden Lande" des Lotus und des Papyrus erfolgte. Die Verschmelzung zu einem Staate wird dem ersten menschlichen Herrscher Menes (Mena) zugeschrieben, vollzog sich aber wohl allmhlich, ebenso wie die Verbindung der einzelnen Gaue, in die das Land ursprnglich zerfiel. Diese kleinen Gemeindewesen blieben im Einheitsstaate als Verwaltungsbezirke (hesep, griechisch vo/jloq) erhalten und hatten je vier Unterabteilungen: die Hauptstadt (nut), das Fruchtland (nu), die Marschen (peli u), die Kanle (mer). Jeder Gau besa seine eigentmlichen Götter, heiligen Tiere, Feste, Priester und Statthalter (ha). Die Zahl der Nomen schwankte; es kamen auf Obergypten 22; ebensoviele rechnete man auf das Delta. Die Vereinigung von Ober- und Untergypten ging vom Sden aus. Wenigstens bezeichnet der gyptische Priester Manetho den ersten König des Gesamtreiches als Obergypter, als Thiniten (aus Thinis bei dem heiligen Abud, griechisch Abydos), und die Sage schreibt ihm die Grndung der ersten Hauptstadt Memphis (Man-nofer gute Wohnung) an der Gabelungs-stelle des Delta, des Schlssels von gypten", zu. Von der einst gewal-tigen Stadt der Lebenden sind kaum mehr Spuren vorhanden. Nur Trmmer-Hgel und die Pyramidenreihe der einftigen Totenstadt bei Kairo zeugen von der Vergangenheit. Bei den Drfern Karnak und Luksor liegen die Trmmer der zweiten Weltstadt gyptens, der Amon- Stadt Theben (T-ape), die spter als Memphis zur Bedeutung gelangte.
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