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1. Geschichte des Altertums - S. 38

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
38 Das Altertum. Die orientalischen Völker. noch enger an die Griechen an als seine Vorgnger. Er unterwarf die Insel Cypern und verbndete sich mit dem Tyrannen Polykrates von Samos, mit dem Griechenfreunde Krsus von Lydien, mit Kyrene; endlich rumte er den Griechen Naukratis ein, das eine der bedeutendsten Handelsstdte damaliger Zeit wurde. Wie Necho und Hophra stiftete er in die griechischen Tempel Weihegeschenke, und als die Delphier fr das abgebrannte Heiligtum des Apollo um eine Beisteuer baten, spendete er allein mehr als alle Griechen in gypten zusammen. Ein Freund des Lebensgenusses, liebte er die Freuden der Tafel und ergtzte sich gern an Scherz und Witz. Mehr und mehr drang griechisches Wesen in das Land. Griechische Kaufleute durchzogen das Nil-thal und besetzten die Bazare der Städte; da trieben sich auch die Dolmetscher herum, die zu halben Griechen geworden waren. Sie fhrten viel Wein ein, und der gypter gewann den sen Feuertrank lieber als das heimische Bier. Auch sonst scheint der fremde Einflu manchen gypter leichtsinniger gemacht zu haben, wenngleich die Masse des an sich nchternen Volkes der alten Sitte wie den alten Gttern treu blieb. Doch waren die Tage gyptens gezhlt; der Perser Kambyses rstete gegen Amasis, den ein glcklicher Tod vor dem Schicksale des Apries bewahrte, nachdem er 44 Jahre glcklich regiert hatte (525). Sein Sohn Psammetich Iii. herrschte nur wenige Monate, als das Perserheer vor Pelusium erschien. Phanes, ein berlufer aus dem griechischen Sldnerheer, hatte den Wegweiser durch die Wste gemacht; darum tteten seine ehemaligen Kameraden seine Kinder, mischten deren Blut unter den Wein und tranken das Gemisch einander zu. In der Schlacht fochten sie mit dem Mute der Verzweiflung, erlagen aber den Persern (525). Noch Herodot fand das Schlachtfeld mit gebleichten Knochen berdeckt und wollte die Schdel der gebliebenen gypter an ihrer grern Hrte von den Perser-schdeln unterscheiden. Zehn Tage nach der Schlacht bei Pelusium mute sich auch Memphis dem Sieger ergeben. Der gefangene Psammetich soll haben zusehen mssen, wie sein Sohn mit den vornehmsten Jnglingen zum Tode gefhrt wurde, geno selbst aber ehrenvolle Behandlung, bis Kambyses erfuhr, da er eine Emprung erregt habe: da erlitt auch er den Tod. Das Land ward als persische Provinz einem Satrapen zur Verwaltung bergeben. Der neue Herrscher suchte anfnglich durch Annahme der gyptischen Knigs--ehren und Achtung vor der gyptischen Religion die Liebe der Unterthanen zu gewinnen, verscherzte dieselbe aber rasch, als der unglckliche Ausgang einer Expedition nach dem Amonstempel in der Oase Siwa seinen Jhzorn erregte und er in der Trunkenheit sich zu offener Verspottung der religisen Gebruche fortreien lie. Sein Nachfolger Darius (521) vershnte durch weise Politik das Volk mit der persischen Herrschaft. Trotzdem hat es nicht an Aufstnden gefehlt, die wohl meist von der im westlichen Delta sitzenden
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