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1. Geschichte des Altertums - S. 72

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
72 Das Altertum. Die orientalischen Völker. darum von dem Hasse und der Furcht der alten Bewohner des Landes zu leiden. Die nationale Abneigung derselben steigerte sich zum drckenden Joche, als ein neuer König aufstand, der von Joseph nichts wute. Da die Js-raeliten vornehmlich schwere Frondienste bei dem Bau der Städte Pithom und Ramses leisten muten, zog man den Schlu, da der Unterdrcker Ramses Ii. gewesen sei, was sich indes nicht sicher beweisen lt. Der Druck entfremdete das Volk seiner 400jhrigen Heimat und machte es empfnglich fr den Ruf des Moses (d. i. der Herausgezogene und zu-gleich der Herausziehende, Rettende), der es auf Gottes Befehl nach Kanaan seiner hohen Bestimmung entgegenfhren sollte (ca. 1320). Wie Gott Männer, welche er zu groen Dingen ausersehen hat, wunderbar aus Gefahren errettet und den Lauf der Ereignisse zu ihren Gunsten lenkt, so leitete er auch das auserwhlte Volk durch Meer und Wste; denn es war sein Ratschlu, da durch Israel die Völker der Erde sollten gerettet werden. Am Berge Sinai, aus der Sdostseite der Gebirgsgruppe des biblischen Horeb (wohl zu unter-scheiden von dem Horeb der Christen, dem nrdlichen Teil des Sinai), gab er Israel die zehn Gebote. Die Erde erbebte, und die Decke des Himmels flammte in Blitzen, als Jahve sprach, der Allmchtige, das Bollwerk des Glaubens errichtend, das wie ein himmelanstrebendes Gebirge der das niedere Erdenleben emporragt und den menschlichen Sinn aus dem Dunstkreis des erwerb- und genuschtigen Alltagslebens zum Himmel erhebt. Aber Israel hing, seines Berufes uneingedenk, doch an gypten; die wasserarmen Wsten und Steppen erregten seine Sehnsucht nach dem sen" Nil, Entbehrung und Not die nach den verlassenen Fleischtpfen. Die Unzufrie-denheit steigerte sich zu offener Auflehnung. Das verdorbene Volk bekehrte sich ebensowenig durch Gottes sichtbares Walten grndlich, als es sich durch die Strafen, welche die Frechsten hinwegrafften, zu unwandelbarem Gehorsam und Glauben bewegen lie. Als es in der Wste Pharan westlich vom Sinai lagerte, schickte Moses Kundschafter nach Kanaan, die bis Hebron kamen. Sie kehrten zurck und lobten das Land sehr, erfllten aber das Herz des Volkes durch ihre Schilderung der festen Städte und streitbaren Bewohner so mit Schrecken, da es nahe daran war, sich gegen Moses zu empren. Darum verurteilte Jahve alle Männer, die aus gypten ausgezogen waren, ausgenommen Josue und Caleb, welche die Wahrheit berichtet hatten, dazu, da sie in der Wste sterben und das verheiene Land nicht sehen sollten. Auch Moses berschritt nicht dessen Schwelle, sondern durfte es nur vom Gipfel des Berges Nebo aus schauen. Erst nach 40 Jahren unter dem Heerfhrer Josue, dem Sohne Nuns, eroberte Israel, nachdem es schon unter Moses das Ostjordanland besetzt hatte, das Gelobte Land westlich des Jordan, welches den Kanaanitern
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