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1. Geschichte des Altertums - S. 93

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die asiatischen Arier. 93 den Handel. Ackerwirtschaft und Gartenbau, Verarbeitung der Metalle zeugen von Anlage und Geschicklichkeit. Auf dem Gebiete der Litteratur zeichnen sich die Inder durch ihre Poesie aus, die Lyrik der Veden, die ge-nannten Volksepen und das Kunstepos; der bedeutendste Kunstepiker und Dramatiker ist der Dichter Kalidasa. Unter den asiatischen Vlkern bildeten die Inder allein das Drama aus. Die Sprache des Dramas ist die Natur-sprche", d. i. Volkssprache, das prakrit. Die Wissenschaft steht unter dem Banne der Theologie. Doch ist die Erfindung, den Wert der Zahlen durch die Stellung der Ziffern auszudrcken, wie die der letztern selbst, eine Er-findung der Inder, von denen sie die Araber bernahmen und dem Abend-lande bermittelten. Die Baukunst entwickelte sich erst seit der Reaktion gegen das Brahmanentum, die im Buddhismus entstand (im 6. Jahr-hundert v. Chr.). Der geistige und materielle Druck, der auf dem Volke durch die brah-manische Weltordnung lastete Wohlleben, Genu aller sinnlichen Ver-gngungen vermochten das Dasein so wenig von der Angst vor gegenwrtigen und zuknftigen Strafen als von der drckenden Steuerlast zu befreien , erweckte die Sehnsucht nach Erlsung und mit derselben endlich auch den Er-lser. Abttimg hatte gar manchen, die sich in das Einsiedlerleben zurck-gezogen hatten, fr ihre Person Erleuchtung und Befreiung gebracht. Diese Befreiten", mukta, hieen spter pratyeka-buddha, d. i. einzeln Er-leuchtete". Mitleid mit den Wesen lie den aus kniglichem Geschlechte stam-Menden Mnch Gantama, Prinz Siddhrtha, ans Kapilavastu in Audh im 6. Jahrhundert (f 543, nach andern f 480 v. Chr.) auf dem Boden des brah-manischen Pessimismus die Rettung aus der wesenlosen Leidenswelt suchen und in der gnzlichen Weltentsagung finden, nachdem er der Legende zufolge in Lust und Genu die Nichtigkeit alles Irdischen erkannt hatte. Die hchste Seligkeit besteht nach seiner Lehre in der Entuerung von allen Begierden, den Ursachen von Dasein und Elend, von Empfindung und Bewutsein, in der Aufhebung der nichtigen Sinnenwelt, in dem vlligen Verwehen" oder Verlschen" des Selbst, in dem Versenken der Seele in das Nichtsein, das Nirvna. Um zu diesem Heile zu gelangen, ist das Zurckziehen in die stille Beschaulichkeit des besitzlosen Mnchlebens das sicherste Mittel. In der heiligen Gemeinde der Bettler" waren die Kastenunterschiede aufgehoben, nicht aber im weltlichen Leben. Durch die Gebote der Entsagung, der Recht-schaffenheit, Sittenreinheit und Tugendhaftigkeit im Wandel, der Bettigung von Liebe und Erbarmen gegen andere und der Bndigung des Ich erschien die Lehre des Erleuchteten" (Buddha) als wirkliche Erlsung vom bel und gewann zunchst in den Reichen der Kosala-Videha und Magadha, dann in ganz Indien und Hinterasien groen Anhang. Denn die Bettler" zogen,
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