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1. Geschichte des Altertums - S. 163

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Athen. Gegensatz zwischen Athenern und Spartanern. Iz die Macht, statt geschwcht ging dasselbe gestrkt aus dem Kampfe hervor. Sparta beobachtete eiferschtigen Auges das Umsichgreifen der Athener, welche es zuerst mit Erfolg unternommen hatten, seiner Einmischung zu trotzen; aber obwohl es, einst der tyrannenfeindliche Staat, mit Hippias wegen seiner Zu-rckfhrung verhandelte, vermochte es bei dem Widerstreben der Peloponnesier nicht, seine Wnsche durchzusetzen. V. Gegensatz Milchen Athenern und Spartanern. Mit der Freiheit, mit dem Sieg der Volksherrschaft begann in Athen ein ganz neues Leben. Da man seine Kraft fhlte, regte man sie. Bedro-hung des Vaterlandes erhhte die Liebe zu demselben und weckte die schnsten Tugenden: Einigkeit und Entsagung, Tapferkeit und Opferwilligkeit, Willen und Thatkraft. Die wenigsten Brger konnten von dem Ertrage ihres Grundstcks in Attila leben, während der Spartiate auf den ruhigen Genu seines Gutes angewiesen war und seinen Besitz nicht zu vergrern vermochte; der Athener mute sich durch Gewerbflei oder Handel beischaffen, was Grund und Boden versagte. Gesetz beschrnkte nicht den Erwerb, nicht den heitern Lebensgenu; daher konnte sich auch in Athen die Kunst entwickeln. Schlug spter in Sparta die gezwungene Bedrfnislosigkeit in schmutzige Geldsucht um, in Athen steigerte sich mit wetteifernder Unternehmungslust von selbst der Wohlstand. Der Spartaner mehrte auch durch alle Verdienste sein brgerliches Recht nicht; grerer Besitz rckte den Athener in die hhern Klassen und erffnete dem Strebenden mter und Wrden. In Sparta hrte die Volksversamm-lung, was die Obrigkeit vorschlug, und hatte hchstens ja oder nein zu sagen; Beeinflussung der Mitbrger durch Reden und Bereden stand den Macht-habern zu. nicht dem Einzelnen. In Athen durfte jeder Brger die Redner-bhne besteigen, seine Einsicht in die Angelegenheiten des Staates, seine Kenntnisse fremder Verhltnisse vor allem Volke entfalten, seine Ratschlge, seine Plne fr das Wohl und die Gre des Vaterlandes darlegen, er konnte seine Gegner bekmpfen, die Gemter zu Liebe oder Ha erregen. Die Redner-bhne war fr den Athener die Brcke zu staatsmnnischer Thtigkeit, zu An-sehen und Macht; in Sparta lernte der Jngling die Gedanken verhllen und handeln. Dort Zwang und Dressur, hier freie Entwicklung; dort Aus-schlu der Fremden, hier Allerweltsstadt; dort Schwerflligkeit, hier Bewegung und Spannkraft. Sparta wollte keinen Handel, Athen war darauf an-gewiesen. Jenes berlie die Schiffahrt den Periken und den Bundesgenossen Korinth und gina, dieses erwarb sich in verhltnismig kurzer Zeit selbst eine Seemacht. Sparta beschrnkte sich auf den Peloponnes und das nchste griechische Festland; Athen strebte in die Ferne. Des erstern Grundsatz war 11*
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