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1. Geschichte des Altertums - S. 167

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das geistige Leben der Griechen. 167 da er ihn zuerst zu Spott und Polemik benutzte. Die reichste Gliederung entfaltete in Einzelgesngen und Chren das oft mit Reigen und Instrumental-Begleitung vorgetragene Melos, die Lyrik in engerer Bedeutung, mit ihrem weiten Reiche all dessen, was Herz und Geist bewegt. Whrend elegische und jambische Gattung vornehmlich auf dem heimischen Boden, bei den Jonern, gedieh, haben an der Poesie des Liedes alle drei Stmme Anteil. Den olern gebhrt der Preis im Einzelgesange, den Dorern im Chorgesange; daher ist auch die stehende Mundart des Chorliedes die dorische. An den Partei-kmpfen seiner Vaterstadt Mitylene auf Lesbos nahm Alcu s (Alkaios, um 600), als entschiedener Aristokrat der politische Gegner des weisen Pittakos, mit der Schrfe des Schwertes und des Liedes lebhaften Anteil, verga aber gerne alle Sorgen beim letzenden Wein und durfte durch den Edelmut des groen Staatsordners aus der Verbannung in die Heimat zurckkehren. Mit den adeligen Emigranten kam auch die hochbegabte Dichterin Sappho zurck, deren Lieder bald in den zartesten Tnen der Empfindung klingen, Mb von heier Sehnsucht und leidenschaftlicher Liebesglut schwellen. Die schne Sappho" vereinte Anmut, Kraft und Feuer und verdiente wohl den Namen der zehnten Muse, den ihr der weise Piaton beigelegt haben soll. In leichtem Tone besang Liebe und Wein Anakreon von Teos; aber die unter seinem Namen berlieferten Trink- und Liebesliebchen haben ihn nicht zum Verfasser. Krftiger war die Erotik seines Zeitgenossen Jbykos aus Rhegium. Die Hauptdichter der dorischen Lyrik, wie sie im Hymnos, im Dithyrambos zu Ehren des Dionysos und im Paian zu Ehren des Apollon sich ausprgt, waren der Lesbier Terpandros (676), der Erfinder der siebensaitigen Leier, seine jngern Zeitgenossen A lkm an aus Sardes und Thaletas aus Kreta, alle drei lange in dem damals sangesfrohen Sparta wirkend. Der Dichter Tisias von Himera bildete (um 600) den kunstreichen Bau der Chorgesnge in Gruppen von Strophe, Antistrophe und Epode aus und nannte sich daher selbst Stesichoros. Mehr durch Sage als durch Sang ist berhmt der Tne Meister" Arlon, der Freund Perianders. Die hchste Vollenbung der metrischen Form und erhabener Sprache erreichte die chorische Lyrik in dem groen Pinbaros von Theben (522442), dem Snger der Sieger in den Nationalspielen und im Nationalkampf der Griechen. - Dieser Periobe gehrt auch der Fabelbichter sop (Aisopos) aus Phrygien an und der Anfang der Geschichtschreibung und Lnberkunbe, wie er in den schlichten jonischen Prosa-Erzhlern, den sogen. Logographen, sich zeigt, beren bedeu-tenbster Hekatus (Hekataios) von Milet (ca. 500) ist. In den reichen Stbten Joniens entwickelte sich auch zuerst die Bau-kunst, wie natrlich, zunchst im Anschlsse an das ffentliche Leben, be-sonbers das religise. Den Gttern errichtete man zuerst prchtigere Huser.
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