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1. Geschichte des Altertums - S. 190

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
190 Das Altertum. Die Griechen. traten kmpften nicht mit unredlichen Mitteln, aber mit Zhigkeit und Ge-wandtheit. Gehalt und Form einer perikleischen Rede wirkten unwiderstehlich. Selbst allzeit von hoheitvoller Ruhe, ri Perikles die Hrer durch den Reich-tum der Gedanken, das Packende der Darlegung, das Bezaubernde des Vor-trags, der Kraft, Milde, Wohllaut vereinte, zur Begeisterung hin oder er-schlitterte sie bis in das Mark, er rhrte und erhob, er schmetterte nieder und glttete. Daher verglich man seine Worte mit dem Donner des Zeus und nannte ihn den Olympier". Der Mann, den selbst ein Platon als den Ersten der Hellenen" anerkannt, bekleidete niemals die Wrde eines Archonten. Aber seit 461 ward er oft, seit 445 alljhrlich zum Strategen gewhlt und versah spter das wichtige Amt des obersten Finanzverwalters (Epimeletes), des Bundesschatzmeisters, des Vorstehers der ffentlichen Bauten und der groen Feste. Gerade das Feldherrnamt sicherte ihm den notwen-digen Einflu, sein Finanzministerium die Verfgung der die Gelder. Solange", sagt der Geschichtschreiber Thukydides, Perikles dem Staate vor-stand, leitete er die Geschfte mit Migung, bewahrte des Staates Sicherheit und erhob ihn zur bedeutsamsten Gre. Er war mchtig durch Wrde und Einsicht, an-erkannt der unbestechlichste Mann, der den groen Haufen mit Freimtigkeit in Schranken hielt. Nicht er wurde durch das Volk geleitet, sondern das Volk durch ihn, weil er nicht durch ungebhrliche Mittel zur Macht gelangt war und daher auch nicht zu Ge-fallen zu reden brauchte, vielmehr bei seinem Ansehen selbst mit Heftigkeit widersprechen durfte. Dem Namen nach fand eine Volksregierung statt, in der That die Herrschaft des Ersten Mannes." Um den armen Brger von den reichen Aristokraten und etwaigen Geld-spenden, wie Kimon sie bte, unabhngig zu machen, und ihm vor allem den Zutritt zur wichtigsten Bildungssttte, dem Theater, zu ermglichen, fhrten die Demokraten das Theorikon ein, die Bezahlung von 2 Obolen (= 27 Pf.) an den Unbemittelten zum Besuche des Theaters (Schauspielgeld). Von Ari-stoteles wird indes die Einfhrung dieser Diobolie erst dem Kleophon, dem Gegner des Theramenes, zugeschrieben. Damit der Arme durch die Teilnahme an den Volksversammlungen, die Ausbung seiner Thtigkeit als Richter (Heliast) und seinen Kriegsdienst nicht im Erwerb geschdigt wrde und seinen Lebensunterhalt fr diese Leistungen im Interesse der Gesamtheit empfinge, ward auch spter die Zahlung eines Tagessoldes fr den Teilnehmer an der Ekklesia und Helia (1 Obolos, spter 3), und des Kriegssoldes, fr einen Hopliten tglich etwa 4 Obolen, eingerichtet. Mit etwa Iv2 Obolen konnte damals ein Mann wohl leben. Die Einrichtung brachte zuwege, da der rmere Brger gerne seine Pflichten fr den Staat erfllte. Einerseits stei-gerte sich der kriegerische Geist mehr, anderseits der Sinn fr das politische Leben. Da der gemeinste Mann jeder wichtigem Volksversammlung anwohnte und die Redner fr und wider die gestellten Antrge sprechen hrte, gewann
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