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1. Geschichte des Altertums - S. 259

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die neuen (hellenistischen) Reiche: gypten. 259 weil er seine Schwester zur Gattin nahm; diesem Ptolemos Iii. Euergetes, d. i. Wohlthter (246221). Die 100 Jahre der Regierung der ersten drei Ptolemer waren fr gypten glckliche. Das Land sah keinen Feind innerhalb seiner Grenzen; die Angriffe der Seleukiden wurden krftig zurck-gewiesen; denn das ungeheure Einkommen des Reiches erlaubte den Knigen den Unterhalt eines groen stehenden Heeres und einer starken Flotte. Unter den genuschtigen Nachfolgern zerfiel das Reich schnell und ward 30 v. Chr. eine rmische Provinz. Ein unermelicher Reichtum strmte in der Glanzzeit der Ptolemer in Alexandria zusammen. Die Stadt ward der Sitz des Welthandels. Den Hauptstock der ca. 1 Million betragenden Bevlkerung (mit den Sklaven) bildeten die Griechen; ein eigenes Stadtviertel bewohnten die zum Teil depor-tierten Juden. Diese beiden Nationen trieben den groen Handel, da die eingeborenen gypter mehr Neigung zum Ackerbau hatten. Mit dem innern Afrika bestand ein friedlicher Verkehr. Der Philadel-Phos erlangte von Rom die Erffnung der italischen Hfen fr die gypter und vollendete den von Necho angefangenen, von Darius I. wiederbegonnenen Kanal vom Nil der die Bitterseen nach dem Roten Meere. An letzterem wurden die Hafenpltze Myoshormos (Kosseir) und Berenike angelegt, wo ge-wohnlich die von Indien, dem sdlichen Arabien und der sdlichem Kste von Afrika kommenden Schiffe ihre Waren ausluden. Karawanen brachten diese nach Koptos am Nil, der Strom fhrte sie abwrts, in Alexandria nahmen sie die Seefahrer aus Griechenland, Italien u. s. w. in Empfang. Die von den Ptolemern an der afrikanischen Kste angelegten Hfen und Stationen reichten der Bab el-Mandeb und Kap Guardafui hinaus; von grter Bedeutung war Adule, der Hafen von Axum, der den Verkehr mit Habesch vermittelte und griechische Sprache und Kultur auch in diesen Gegenden verbreitete. 2. Alexandriens Bedeutung fr die Kultur. Alexandria wurde durch die Ptolemer zugleich ein Hauptsitz der Ge-lehrsamkeit. Diese Herrscher grndeten groartige Bibliotheken im Museum und Serapeum, stellten eine Menge von Gelehrten an und statteten ihre Stiftungen reichlich aus. Hier trafen sich nun die Schler des Aristoteles, die hebrischen Rabbinen und die gyptischen Priester, und kein Teil konnte den Einflu des andern ganz von sich weisen. Die Hellenisierung der Juden zeigt sich in der bersetzung der Bibel des Alten Testamentes ins Griechische (sogen. Septuaginta) und in den Versuchen, Bibel und Philosophie in Ein-klang zu bringen. Dagegen finden sich kaum einige Spuren, da griechische Schriftsteller von dem Inhalte der ltesten Urkunde des Menschengeschlechtes 17*
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