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1. Geschichte des Altertums - S. 276

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
276 Das Altertum. Die Rmer. Iv. Die religisen Einrichtungen. Mit dem ganzen rmischen Staats- und Familienleben waren die meisten Einrichtungen so verwoben, da es im Altertum kein religiseres Volk gab als die Rmer. Der innere Raum eines rmischen Hauses war ein Heiligtum, der Herd ein Altar, in dessen Nhe daher auch die Bilder der Schutzgeister des Hauses standen, die Penaten und die Laren, letztere ursprnglich Flurgottheiten, dann auch als Geister der Verstorbenen verehrt. Auch der Tisch war den Penaten heilig; aus demselben stand immer ein Gef mit Salz, ein anderes mit Erstlingssrchten. Jede Mahlzeit begann mit einer Reinigung und schlo mit einer Libation. Priester des Hauses war das Familienhaupt, dem alle Hausgenossen strengen Gehorsam schuldeten. Den abgeschiedenen Familien-angehrigen mute man Ruhe im Reiche der Geister durch Begrbnis, Cere-monien, Opfer und Gebete verschaffen. Ruhelose Manen kehrten sonst als neckende Kobolde, larvae, ins Haus zurck; ein vershnter Geist dagegen brachte als Lar Glck und Segen. Die Stadt und der Staat bildeten ein Haus im groen. Der Herd war der Vestatempel, in welchem ein ewiges Feuer brannte. Die Unter-Haltung desselben lag den zur Keuschheit verpflichteten und hoch angesehenen vestalischen Jungfrauen ob, anfangs 4, dann 6. Bruch des Gelbdes ward mit Lebendigbegraben bestraft. Wie das Haus hatte die Stadt ihre Laren und schtzenden Penaten. Der doppelkpfige I anus (Thrgott, vgl. Thor") waltet der dem Eingang nicht nur des Hauses, sondern auch der Heim-statte des Volkes, des Forums; ist die Gemeinde zum Kriege ausgezogen, dann bleibt hinter ihr das Gemeindethor offen; im Frieden wenn das Volk daheim ist bleibt es geschlossen; er ist der Gott alles Anfangs, in Handel und Wandel, fr Zeugung und Jahr, der erste latinische Gott (deorum deus), wie Jupiter (Iovis pater), der himmlische Herrscher, der hchste ist. Jenem diente der rex sacrorum, diesem der flamen Dialis. Zu dem Hter von Wahrheit und Treue, dem Rcher ihrer Ver-letzung, standen auch die Fetialen (20) in naher Beziehung. Sie hatten von dem Volke, von welchem die Rmer sich beleidigt glaubten, Genngthuung zu fordern und bei Verweigerung derselben unter bestimmten Ceremonien den Krieg zu erklären, ebenso auch Bndnisse und Vertrge abzuschlieen. Die von ihnen gebrauchten Gerte waren der heilige Kiesel, der Stab und der Grasbschel. Den Kult des Mars, ursprnglich eines Frhlingsgottes, dann des Kriegsgottes, der bei den Sabinern Quirinus, der vergtterte Romulus war, besorgten der flamen Martialis und der flamen Quirinalis; dem Mars dienten auch die 12 Salier (Springer), die Wchter der 12 hei-
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