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1. Geschichte des Altertums - S. 327

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der zweite punische Krieg. bergewicht Karthagos. 327 Fabius erfolgende Rettung veranlate den Minucius, wenn man der ber-lieferung trauen darf, rasch wieder auf sein selbstndiges Kommando Verzicht zu leisten. So schien das Verfahren des Fabius glnzend gerechtfertigt. Aber auf die Dauer war damit nicht geholfen. Bis jetzt beharrten die italischen Eidgenossen zwar noch in Treue. Wenn indes keine entscheidende Schlacht bald eine Wendung herbeifhrte, so mute nach und nach Abfall eintreten und dieser den Bestand des Staates gefhrden. Von der ffentlichen Meinung gedrngt, beschlo daher der Senat, den Krieg mit grerer Kraft zu führen, und stellte acht verstrkte Legionen, 80 000 Mann und 6000 Reiter, ins Feld, um den khnen Feind durch bermacht zu vernichten. Hannibal besa nur 40000 Mann zu Fu, aber 10000 Reiter, die er in der apulischen Ebene vortrefflich verwenden konnte und auch wollte. Die beiden Konsuln trafen den Verwster Italiens bei der kleinen Festung Cann am Auftims, auf dessen rechtem Ufer derselbe nach Wegnahme eines Kornmagazins lagerte. Als er auf dem linken Ufer sich zur Schlacht stellte, nahm diese Lucius milius Paullus nicht an. Am folgenden Tage aber hatte dessen plebejischer Kollege C. Terentius Varro im Kriegsrat die ent-scheidende Stimme und wagte gegen den Rat des milius den Kampf auf dem linken Ufer des Flusses; es war der 2. August 216 (ein Tag des Juni nach dem berichtigten Kalender). Die beiden feindlichen Heere nahmen un-gefhr gleichartige Schlachtordnung ein, insofern die Kerntruppen zu Fu in der Mitte standen, die Reiter die Flgel bildeten. Das rmische Fuvolk griff den in der Mitte vorgeschobenen Keil der Kelten und Spanier mit Hitze an und trieb ihn zurck; aber während der Verfolgung geriet das ohnehin tiefgestellte Centrum durch eine Schwenkung der beiden Flgel Hannibals mitten zwischen die Reiterei und das Fuvolk Hannibals. Von allen Seiten umklammert, konnten die Rmer ihre Reihen nicht entfalten und wurden nun in einen dichten Knuel zusammengedrngt und niedergemetzelt. Nach der geringsten An-gbe belief sich der Verlust der Rmer allein auf 45 000 Tote und Verwundete, darunter 80 Senatoren, 30 ehemalige Konsuln, Prtoren und dilen und einige tausend Ritter. Auch milius, der nach der Zersprengung seiner Reiterei nach dem bedrohten Mitteltreffen geeilt war, hatte den Tod ge-sunden, während sein Amtsgenosse sich durch Flucht rettete und den Dank des Senats dafr entgegennahm, da er nicht an der Rettung des Staates verzweifelt hatte. Von jeher hat man in ernster Begrndung und in packender Anekdote seiner Verwunderung darber Ausdruck verliehen, da Hannibal nach dem glnzenden Siege nicht vor Rom zog. Der groe Feldherr hat sicherlich richtiger seine und Roms Kraft zu beurteilen gewut als sptere militrische oder gar nichtmilitrische Kritiker. Das wohlbefestigte Rom war so wenig
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