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1. Geschichte des Altertums - S. 358

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
358 Das Altertum. Die Rmer. fanden sie auf e i n e r Heerstrae nicht hinlnglichen Raum fr ihre unzhligen Karren, in derselben anliegenden Landschaft fr Menschen und Vieh nicht ausreichende Nahrung. Die Teutonen und keltischen Ambronen wollten der die Niedern Seealpen oder an der ligurischen Kste vorbei in Italien einbrechen; die Kimbern wandten sich stlich, um durch die tirolischen Psse des Brenner, der Eisack und Etsch in die Po-Ebene einzufallen. Unterdessen hatten sich die Verhltnisse bei den Rmern gendert. Die demokratische Partei hatte es durchgesetzt, da ihr Mann, Gajus Marius, trotz des Gesetzes, wonach es nicht gestattet war, das Konsulat mehr als einmal zu bekleiden, im Jahre 104 sein zweites Konsulat antrat und nun fnf Jahre hintereinander jedesmal zum Konsul gewhlt wurde. Derselbe hatte sich sofort in die provincia Narbonensis begeben, die Herrschaft bei den gallischen und ligurischen Stmmen aufs neue befestigt und das Heer durch die Einteilung der Legion in 10 Kohorten zu je 600 Mann und die Einfhrung des Pilums fr alle Legionen vllig umgestaltet. Die zerrttete Mannszucht wurde wiederhergestellt, das Heer durch die Aufnahme der Be-sitzlosen (capite censi) zum Sldnerheer verndert, durch Mrsche und Felddienstbungen geschult, Mut und Zuversicht gehoben. Die Anlage eines Rhonekanals nach dem Meere, der fossa Mariana, beschftigte die Soldaten und sicherte die Verproviantierung. An dem Einflu der Jjere in die Rhone bezog er ein befestigtes Lager, welches die Teutonen unter hhnender Heraus-forderung zum Waffengang vergeblich bestrmten. So gewhnte Marius seine Truppen an den Anblick und die Fechtweise der gefrchteten Feinde. Dann zog er ihnen langsam nach und vernichtete sie in der zweitgigen Schlacht bei Aqua Sexti (Aix-en-Provence) 102. Whrenddessen hatten die Kimbern Helvetien und Rtien umgangen und drangen aus Tirol in das oberitalische Etschthal vor. Das Heer unter Q. Lutatius Catulus, welches dort stand, lief schon bei dem Anblicke der Feinde davon. So mute Marius, jetzt zum fnftenmal Konsul, abermals helfen; den 30. Juli 101 erfocht er in einer sehr gefhrlichen Schlacht einen groen Sieg in der Raudischen Ebene bei Vercell und rieb auch die Kimbern auf. Er wurde als der dritte Grnder Roms gepriesen und feierte einen glnzenden Triumph, bei welchem die Rmer besonders die furcht-bare Gre des Teutonenherzogs Teutobod bewunderten, von dem sie erzhlten, er habe der sechs nebeneinandergestellte Pferde wegspringen knnen. Die Rmer hatten zum erstenmal erfahren, welche Völker jenseits der Alpen wohnten, und da mit Karthago noch nicht jeder furchtbare Feind ver-nichtet sei.
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