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1. Geschichte des Altertums - S. 372

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
372 Das Altertum. Die Rmer. mit nur etwa 16 000 Mann den Euphrat und schlug (69) vor den Mauern der neuen Hauptstadt Tigranokerta (bei Nisibis in Mesopotamien) die zwanzigfache bermacht, deren Fhrer beim Anblick des kleinen Rmerheeres gespottet: Als Boten sind es zu viel, als Soldaten zu wenig", und die aus-drckliche Warnung seines gewitzigten Schwiegervaters, eine Feldschlacht zu vermeiden, verachtet hatte. Es war kaum eine Schlacht zu nennen, eher ein Schlachten. Die dichten, schwerflligen Massen wurden zersprengt und auf der tollen Flucht zu Tausenden niedergemetzelt. Der König selbst hatte gleich bei Einbruch der Verwirrung Tiara und Diadem weggeworfen und war ge-flohen; auch Mithridates, dessen Mut und Entschlossenheit eher im Unglck sich festigte, rettete sich. Die kniglichen Abzeichen des Tigranes kamen in die Gewalt des Lucullus. Der Sieg wandelte den Unglckstag der Schlacht von Arausio (6. Oktober) in einen Glckstag um. Die Einnahme der Hauptstadt lieferte den Soldaten eine Masse Schtze in die Hnde, und auerdem empfing jeder Einzelne 800 Drachmen Beuteanteil; aber das gierige Soldatenvolk murrte darber, da ihm nicht alles berlassen wurde. Und Lucullus mute doch die Mittel fr den ganzen Krieg selbst erwerben. Auch die strenge Zucht des ernsten Befehlshabers sagte den meisten nicht zu. Zuerst weigerte sich eine Abteilung, zu ihm zu stoen; dann, als er in das armenische Hochgebirge einrckte und nach einem neuen Siege am Arsaniasflusse (Mural) Tschai) auf die alte Hauptstadt Artaxata am Araxes (unweit Eriwan) (68) unter schwierigen Verhltnissen weitermarschierte, erzwangen die Meuterer die Rck-kehr und betrogen ihn so um den Erfolg seiner Siege und ihrer Anstrengungen. Diese Aufgabe des Siegespreises unmittelbar vor dem Ziele steht in der Ge-schichte Roms einzig da. Nach der auf dem Rckzge erfolgenden Eroberung von Nisibis kndigten die Soldaten, besonders die zuchtlosen Fimbrianer, deren Dienstzeit abgelaufen war, von Lucullus' sittenlosem Schwager P. Clodius planmig aufgehetzt, dem Feldherrn vollends den Gehorsam. Sein Unter-feldherr Triarius erlitt bei Zela (67) eine schwere Niederlage, durch welche Mithridates, da das rmische Heer unthtig in Kappadokien lag, sein Reich wieder eroberte. An Stelle des Lucullus, der sich durch sein Einschreiten gegen die Wucherer und Zllner in der Provinz Asien (70) diese Blutsauger zu erbitterten Feinden gemacht hatte und darum in Rom angeschwrzt und jetzt zurckgerufen wurde, sollte der Konsul M'. Acilius Glabrio treten, der aber vor der Aufgabe zurckscheute und sich in Vorderasien mit Erla von Edikten beschftigte. Lucullus triumphierte und lebte dann in behaglicher Ruhe seinen Neigungen zu ppigster Ausstattung der Wohnung und Tafel, die sein Reichtum ihm gestattete. Jetzt ernannte das Volk, trotz der Warnungen vereinzelter republikanischer Stimmen im Senate, auf den Antrag des Volkstribunen C. Manilius, fr welchen
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