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1. Geschichte des Altertums - S. 446

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
446 Das Altertum. Die Rmer. befreit war, hielten die vier Herrscher in Rom (303) einen glnzenden Triumph. Gegen die Christen, die zwar das Gebet fr den Kaiser verrichteten, die Anbetung aber verabscheuten, begann der Despot auf Anstiften des Galerius im I. 303 eine planmige, furchtbare Verfolgung, bei welcher die Glubigen erst mit Gtereinziehung, Amtsentsetzung, Zerstrung der Kirchen und heiligen Bcher, dann mit Kerker, Folter, grausamer Hinrichtung bestraft wurden, so da Diocletian sich rhmte, den Christennamen ausgerottet zu haben. Nur Constantius beschtzte die Christen mglichst in seinen Ln-dern vor der Wut ihrer Verfolger. Schon 286 soll eine ganze christliche Legion, die sogen, thebische (Ss. The-baeorum), felix", auf Befehl Maximians zusammengehauen worden sein, weil sie bei Agaunum (= St. Maurice) in Wallis sich geweigert habe, gegen ihre Brder, die Bagauden, zu fechten. Die diese Legion betreffenden Akten entbehren des geschichtlichen Wertes. Dafr entschdigen reichlich die zuverlssigen brigen Mrtyrerakten der Zeit. Von hervorragenden Blutzeugen seien nur der Tribun Sebastianus, die dreizehn-jhrige Jungfrau Agnes und der Papst Marcellinus genannt. Von dem Cmeterinm (Friedhof) ad catacnmbas an der Appischen Strae, wo sich die Ruhesttte des hl. Se-bastianus befand, haben die ausgedehnten unterirdischen Grberanlagen der Christen in der Umgebung Roms ihren Namen Katakomben erhalten. Die Begrbnissttten genossen als Eigentum von staatlich anerkannten Vereinen den Schutz der Gesetze. Nur Decius und Diocletian belegten die Grundstcke, unter denen sich die christlichen Grab-statten befanden, mit Beschlag; die Christen selbst verschtteten zum Teil die Eingnge zu denselben. Goten und Vandalen drangen in die Rume ein (410457). Spter vernachlssigten und verunehrten die Christen diese selbst, so da man die Reliquien von dort erhob. Vom 11.16. Jahrhundert waren sie ganz vergessen, wurden erst 1578 wieder entdeckt und teilweise damals von Antonio Bosio, vornehmlich aber in unserm Jahrhundert durch den Jesuiten Marchi und I. B. de Rossi (f 1894) durchforscht. Die aufgefundenen Gemlde, Skulpturen, Inschriften und kleinen Altertmer find ebenso wertvolle Schtze fr die Geschichte der Kultur und Kunst, als unschtzbare Zeugnisse fr die Wahrheit der kirchlichen Lehre. Die Verfolgungen reinigten die Kirche von den unlautem Elementen und strkten den Glaubensmut der Getreuen. Das Blut der Mrtyrer ward" wie der leider selbst spter in Irrtum verfallene Kirchenschriststeller Tertullianus (f c. 240) sagt - zum Samen des Christentums." Vielleicht trug der sichtbare Mierfolg zu dem Entschlsse Diocletians bei, den Purpur abzulegen. Am 1. Mai 305 entsagte er zu Nikomedia der Regierung und ntigte den Maximian, das gleiche zu thun. Zu Salona in Dalmatien, wo er sich einen prchtigen Palast mit schnen Gartenanlagen erbaut hatte, starb er 313.
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