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1. Geschichte des Altertums - S. 448

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
448 Das Altertum. Die Rmer. Kirchenversammlung statt, in welcher aus allen Gegenden der Erde 318 Bischfe erschienen. Von dieser Versammlung wurde die Irrlehre des Arius aus Alexandria verworfen und die Wesensgleichheit des Gottessohnes mit Gott Vater ausgesprochen (Homousie). Die Kirche organisierte sich hinsichtlich ihrer Verfassung und gestaltete auf der unvernderlichen Grundlage der Lehre ihre uere Form. Die Begnstigung des Christentums durch Constantinus war nicht nur ein Akt der Gerechtigkeit, sondern der Staatsklugheit. Der Geistlich-keit verlieh er Steuerfreiheit und eigene Gerichtsbarkeit und gestattete Schenkungen und Vermchtnisse an dieselbe, wie er selbst auch Einknfte von Tempeln ihnen berwies. In Rom befand sich wohl eine zahlreiche Kirchengemeinde und das Haupt der Kirche, aber die vornehmen Geschlechter und die Masse des Volkes hingen hartnckig am Heidentume. Noch standen die Tempel des Jupiter Capitolinus, des Mars, der Vesta, des Quirinus u. s. w., noch immer feierte man den Gttern Feste und brachte ihnen Opfer. Wollte Constantinus, der erste christliche Monarch, gegen Senat und Volk nicht zu schroff auftreten oder sich durch ein entgegengesetztes Versahren nicht den Anschein der Teilnahme an dem heidnischen Kulte zuziehen, dann konnte er seinen Herrschersitz nicht in Rom aufschlagen; zwar hatte er sich noch nicht taufen lassen, allein die Heere fochten unter der Kreuzesfahne, und der Kaiser bewies durch alle seine Gesetze und Einrichtungen, da er ein Christ werden wolle. Rom war berdies nicht mehr der Mittelpunkt des Reiches, Italien nicht mehr das krftige Land von frher. Constantinus whlte das alte Byzanz zur Residenz, das, auf der Brcke Europas und Asiens gelegen, durch das Mittelmeer mit den meisten Provinzen in schnelle unmittelbare Verbindung zu bringen war, und von wo aus er gegen die Hauptfeinde des Reiches, die Goten und Perser, am nach-drcklichsten seine Vorkehrungen treffen konnte. Von 325334 wurde die neue Hauptstadt mit einem Aufwnde von ca. 45 Mill. Mark erbaut und auf Kosten Griechenlands und Italiens mit alten Kunstschtzen verschnert. Er wollte sie Neurom nennen, nannte sie aber nach sich Konstantinopel. Sie ward der Mittelpunkt des Weltverkehrs, die erste rein christliche Stadt. Die Einteilung des Reiches in vier Prfekturen behielt Konstantin bei, teilte diese aber in 13 Dicesen und diese wiederum in sogenannte Provinzen, d. h. Verwaltungsbezirke. Die erste Prfektur, die des Orient, zhlte 5 Dicesen und 48 Provinzen; die zweite, Jllyricum, 2 Dicesen und 12 Provinzen ; die dritte, Italien, 3 Dicesen und 29 Provinzen; Gallien endlich 3 Dicesen und 28 Provinzen. Rom und Konstantinopel gehrten zu keiner Prsektur, sondern standen unter besonderen Stadtprfekten. Der hchste Beamte einer Prfektur war der Praefeetns praetorio; Regierungssitze waren Konstantinopel, Sirmium, Mailand, Trier. An der Spitze einer Dicese
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