1884 -
Bielefeld
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kopka, C., Baenitz, Carl
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gehobene Lehranstalt, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Kursus Ii. Abschnitt Iii. §§ 85. 86.
die Katzbnch aus den Vorbergen des Riesengebirges, der Bober vom Riesen-
gebirge (mit dem Queis vom Jsergebirge) und die Lausitzer Neiße vom Jser-
gebirge.
Auf der rechten Seite nimmt sie auf die Malapane unterhalb Oppeln,
die Bartsch oberhalb Glogau und ihren bedeutendsten Nebenfluß, die Warte, bei
Küstrin.
Die Warte, welche in Polen entspringt, steht der Oder an Länge wenig »ach und hat
mit derselben einen fast parallelen Lauf; ihr fließt oberhalb Landsberg n. W, die N ehe
zu; diese wird durch den Bromberger Kanal und die Brahe mit der Weichsel verbunden.
Die Oder erweitert sich unterhalb Stettin zum großen oder Stettin er
Haff (7 Meilen [50 Kilometers lang und 6 Meilen [45 Kilometers breit), welchem
die Inseln Wollin im (). und Usedom im W. vorgelagert sind; der östliche Mün-
dungsarm heißt die Dievenow, der westliche die Peene und der mittlere, welcher
die beiden Inseln trennt, die Swine. In das Stcttiner Haff ergießt sich die
Ucker und in den gleichnamigen Mündungsarm die Peene.
Weser, Elbe und Oder haben insofern mit einander Ähnlichkeit, daß sie
anf der linken Seite in ihrem oberen und mittleren Lanfe die meisten Gebirgs-
Nebenflüsse aufnehmen, dann aber auf dieser Seite keinen erheblichen Zufluß mehr
erhalten und daß der Hauptnebenfluß des unteren Laufes ihnen von der rechten
Seite zuströmt, so der Weser die Aller mit der Leine, der Elbe die Havel mit
der Spree und der Oder die Warte mit der Netze. Diese Hauptnebenflüsse
nähern sich entweder selbst oder durch ihre Zuflüsse dem östlich von
ihnen gelegenen Hauptflusse, so daß die Kanalverbindung überaus erleichtert wird.
(§ 86.) C. Die Flüsse der Tiefebene und die Rüstenflüsse.
1. Die Schelde entspringt anf den Vorbergen der Ardennen, hat wenig
(Gefälle, ist sehr tief und wasserreich, wird bald schiffbar und trägt bei Antwerpen
Seeschiffe. Vor ihrer Mündung teilt sie sich in die Oster- (im N.) und Westen
schelde (im S.), welche mit der Maas (§ 80) in Verbindung stehen und einen
Teil des Nheindeltas bilden.
2. Die Ems hat ihre Quelle am Sw.-Abhauge des Teutoburger Waldes'
sie nimmt rechts die Hase auf, welche in ihrem oberen Laufe einen Arm zur
Else sendet; diese ist ein Zufluß der Werre, eines linken Nebenflusses der Weser.
(Die einzige Gabelung oder Bifnrkation in Deutschland.) Die Ems mündet in
den Dollart, welcher durch die Überflutung vieler Ortschaften erst 1277 und 78
entstand; demselben ist die Insel Borkum vorgelagert, durch welche die Oster-
und Westerems gebildet wird.
3. Der kurze Küftenflnß Jade mündet in den gleichnamigen Meerbusen, im
W. der Wesermündung.
4. Die Giber auf der jütischen Halbinsel mündet in die Nordsee und wird
durch den Eider- oder Kieler Kanal mit der Ostsee verbunden.
5. Zu den norddeutschen Küstenflüssen der Ostsee gehören:
a) Die Trave (Lübeck), welche bei Travemünde sich in die Ostsee ergießt;
b) die Warnow (Rostock), welche bei Warnemünde in die Ostsee fließt;