1884 -
Bielefeld
: Velhagen & Klasing
- Autor: Kopka, C., Baenitz, Carl
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gehobene Lehranstalt, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Kursus Ii. Abschnitt V. §§ 182. 183.
(§ 182.) Viinisch-Rordamtnka oder Grönland.
Grönland, d. h. Grünland, wurde schon im 10. Jahrhundert von den Nor-
mannen (Norwegern) entdeckt; ihre Kolonieen vernichteten im 14. Jahrhundert die
eindringenden Eskimos. Dänemark legte im vorigen Jahrhundert eine Kolonie
auf der ^V.-Küste au. (Hans Egede, Missionar der Eskimos.) Grönland ist ein
arktisches Hochland, welches im Innern von Schnee- und Eismassen bedeckt wird.
Die Ostküste steigt steil empor; die Westküste ist reich an Fjorden (gassenartigen
Einschnitten), durch welche die Gletscher bis ans Meer reichen; nur ihr südlicher
Teil ist im Sommer eisfrei. — Obgleich die Südfpitze (Kap Farewell, Fsihr-nell),
unter dem 60.° n. Br.) bis in die gemäßigte Zone reicht, ist hier das Klima
strenger als iu Island und Norwegen, da die kalte Polarströmung ans 0. Eis-
berge an die Küste treibt.
Die (10 000) Eskimos nähren sich von Seehunds- und Walsischfang, Fischerei
und Jagd auf Renntiere. Der Hund dient zum Schlittenziehen. Der Seehund
befriedigt alle Bedürfnisse des Grönländers in bezng auf Kleidung und Nahrung.
Missions- und Handelsplätze auf der Westküste sind: Friedrichsthal im N. vom Kap
Farewell, Lichtenau, Godthaab (64.° n. Br.), Jakobshavn und llperuivik (72.° n. Br.).
(§ 183.) 4. Australien»
160000 lumeilen (8950000 >11 Kilometer) und 4^2 Millionen Einwohner. — Äußerste Punkte:
Kap Jork (10° s. Br.) im N., Kap Wilson (Uilsn, 39° s. Br.) im 8., Kap Steep (Stip, 133°
ö. L.) im W. und Kap Byron (Beirn, 174° ö. L.) im 0.
a) Lage und Grenzen: §§ 17 und 62.
b) Horizontale Gliederung: § 17. Australien besteht: 1. aus dem Fest-
lande nebst Tasmania (Tesmeniä), 2. aus der iuueru Jnselreihe, welche von
Neuseeland bis Neuguinea (Giuea) reicht und 3. aus der äußern Jnselreihe oder
den Südseeinseln (Polynesien). Durch diese zahlreichen Inseln erhält Australien
eine sehr bedeutende Ausdehnung (über 120 Längen- und 80 Breitegrade). —
Das Festland ist wenig gegliedert, jedoch haben N.= und 80.-Küste eine Menge
kleinere Buchten, welche sich nur im 80. zu Häsen eignen, da der Zugang zur
510.-Küste durch vorliegende Korallenriffe (australisches Barriereriff) erschwert
wird. An der W.-Küste fehlen Inseln und Einschnitte fast gänzlich.
c) Vertikale Gliederung und hydrographische Verhältnisse: § 18. Das
Innere des Festlandes ist im W. ein wüstes Plateau und im 8. eine weite, öde
von Bergzügen durchsetzte Tiefebene, welche sich nur an der 80.-Küste zu Gebirgen
erhebt. Der Mouut Koseiusko (Mannt Koszinschko) ist der höchste Berg in
den Anstralalpen (2200 in); nördlich schließen sich an diese die blauen Berge
und die Gebirge von Neuengland an. Da das Innere überaus regenarm
ist, so fehlen hier größere Ströme. Die Küstenflüsse haben kein festes Bett und
keine gleichbleibenden Wassermassen, so daß sie in der heißen Jahreszeit anstrock-
nen, während sie zur Regenzeit durch Überschwemmungen große Verwüstungen
anrichten. Die Flüsse (Creeks, Kriks) des W. versiegen, ehe sie das Meer erreichen.