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1. Das Deutsche Reich - S. 80

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — jedesmal in der Lust als ein metallener Regen gar lustig glänzten. Tausende Hände zappelten augenblicklich in die Höhe, um die Gaben aufzufangen; kaum aber waren die Münzen niedergefallen, so wühlte die Masse in sich selbst gegen den Boden und rang gewaltig um die Stücke, welche zur Erde mochten gekommen sein. Da nun diese Be- wegnng von beiden Seiten sich immer wiederholte, wie der Geber vor- wärts ritt, so war es für die Zuschauer ein sehr belustigender Anblick. Zum Schlüsse ging es am allerlebhastesten her, als er die Beutel selbst auswarf und ein jeder noch diesen höchsten Preis zu erhaschen trachtete."!) Auch die Paulskirche (Bild!) lenkt unsere Gedanken in die Ver- gangenheit. In ihr tagte 1848 die deutsche Nationalversammlung, die das Deutsche Reich wieder aufrichten wollte, das 1806 sich aufgelöst hatte. In feierlichem Zuge, entblößten Hauptes zogen am 18. Mai 1848 unter Glockengeläute und Kanonendonner 600 gewählte Abgeordnete aus allen Gauen Deutschlands zur Kirche, um die Beratungen zu be- ginnen, unter ihnen der ehrwürdige Arndt, der gefeierte Uhland, der Turnvater Jahn. Aber ihre Hoffnungen erfüllten sich nicht. Als die Nationalversammlung endlich nach langen mühevollen Vorbereitungen sich dahin geeinigt hatte, den König Wilhelm Iv. von Preußen zum Deutschen Kaiser zu wählen, nahm er die ihm angebotene Krone nicht an. Frankfurt bewahrt auch viele Erinnerungen an unseren großen Dichter Wolfgang von Goethe. Hier steht, nicht weit vom Römer ent- sernt, noch das Haus, in dem er 1749 das Licht der Welt erblickte und eine glückliche Jugend (1749—1765) verlebte. (Bild!) Innen und außen ist es noch so erhalten, wie er es uns beschrieben hat: mit dem Wappen über der Türe, mit den breiten Treppen und lichten Vorsälen, mit der Erkerkammer, in welcher der Knabe die ersten Dichtungen schuf, mit dem altertümlichen Brunnen im Hose. b) Frankfurt ist noch heute eine lebhafte Meßstadt. Wenn die Messen auch nicht mehr die große Bedeutung besitzen, die sie im Mittel- alter hatten, als Ulrich von Hutten (Vor ungefähr 400 Jahren!) sang: „Weit her suchen die Völker sie auf und wandern die Menschen, Denn für die Waren der Welt ist sie der wimmelnde Markt", so bedecken sich doch noch immer vor Ostern und zu Maria Geburt (September) der Römerberg und das Mainufer mit Meßbuden, zwischen denen Tausende hin und her wandern, um zu schauen, zu kaufen oder zu verkaufen.2) Aber auch außerhalb der Messen treibt Frankfurt regen Handel. Es ist ein bedeutender Stapelplatz (D. h.?) für Getreide, Wein und für die verschiedenartigsten Eisen-, Baumwoll- und Wollwaren. 1) Goethe, Aus meinem Leben. 5. Buch. 2) Ledermesse und Pferdemärkte stehen noch auf alter Höhe.
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