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1. Das Deutsche Reich - S. 129

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 129 — kennen. (Was blasen die Trompeten? ... Wo kommst du her in dem roten Kleid? . . . Der Gott, der Eisen wachsen ließ . . . Was ist des Deutschen Vaterland?) Er schrieb bereits im Jahre 1814: „Ein kleines unscheinbares Denkmal tut es nicht; ein zierliches und blankes, etwa in Leipzig selbst auf einen Platz hingestellt, würde in seiner Armseligkeit von der großen Tat zu sehr beschämt werden. Es muß draußen stehen, wo so viel Blut floß, es muß so stehen, daß es ringsum von allen Straßen gesehen werden kann, auf welchen die verbündeten Heere zur blutigen Schlacht der Entscheidung heranzogen. Soll das Denkmal ge- sehen werden, so muß es groß und herrlich sein wie ein Koloß, eine Pyramide, ein Dom zu Köln." 2. Die Verwirklichung danken wir dem Deutschen Patriotenbund, den der Leipziger Baumeister Klemens Thieme im Jahre 1894 ins Leben rief. Dieser Patriotenbund hat unter Thiemes begeisterter und tatkräftiger Leitung dreierlei getan: a) Er hat durch Wort und Schrift in ganz Deutschland freudiges Interesse für das große Werk wachgerufen.^) (1895 zählte der Bund bereits 45 000 Mitglieder.) b) Er hat den Mann gesucht und gefunden, der imstande war, den Denkmalsgedanken in der rechten Weise auszuführen und einen Bau zu schaffen, der immer wieder Staunen und Bewunderung hervorruft. Dieser Mann war Professor Dr. Bruno Schmitz, der Schöpfer des Kyffhäuser-Denkmals und des Kaiser Wilhelm-Denkmals an der West- Mischen Pforte. c) Er hat in unermüdlicher Sammelarbeit die Riesenkosten des Riesenbaues (Etwa 6 Mill. Mark) aufgebracht. Am 18. Oktober 1898 nahmen tue Arbeiten ihren Anfang.2) Zwei Jahre später, am 18. Oktober 1900, konnte in feierlicher Versammlung der Grundstein gelegt werden. Dieser Grundstein war derselbe 70 Zentner schwere Granitwürfel, der bereits am 19. Oktober 1863, also am Feste der 50. Wiederkehr der Tage von 1813, feierlich für ein künftiges großes Völkerschlachtdenkmal gelegt worden war, der aber seitdem un- beachtet, ja von vielen vergessen, einsam auf freiem Felde gelegen hatte. Dann wuchs der Denkmalsbau unter Klemens Thiemes Oberleitung in dreizehnjähriger Arbeit mächtiger und mächtiger empor, bis er end- lich am 18. Oktober 1913, also am Feste der 100jährigen Wiederkehr der Völkerschlachttage, in glänzender Versammlung geweiht werden konnte. Außerordentlich viel zur Klärung der Denkmalsfrage trug die Denkschrift des Deutschen Patriotenbundes bei, welche Dr. Alfred Spitzner, der verdiente 2. Vorsitzende des Deutschen Patriotenbundes, 1897 herausgab. 2) Ausschachtung von 90000 cbm Erde — Betonierung der 6300 qm Grund- fläche! Tischend orf. Das Deutsche Reich. 21. Aufl. 9
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