1918 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 321
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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umkränzt und von Gärten lieblich umgeben. Durch viele Straßen
rauschen klare Bäche, welche von der Dreisam abgeleitet sind. Schöne
Brunnen lassen ihr Wasser plätschernd in granitne Becken fallen, Pro-
menaden und zahlreiche Landhäuser vervollständigen das freundliche
Bild. Der Hauptschmuck Freiburgs aber ist das fast 800 Jahre alte
Münster aus rotem, im Sonnenschein prächtig in Glutfarbe strahlenden
Sandstein, dessen wunderbarer Turm mit durchbrochener Pyramide (Bild!)
einzig in seiner Art dasteht.
4. Am schönsten ist Heidelberg, die Perle unter den badischen
Städten. Mit ihr wollen wir uns in der nächsten Stunde ausführlich
beschäftigen. (Vergl. S. 202.)
b.
1. .Biel. Wir lernen heute die wichtigsten Erwerbsquellen
Badens kennen. Sie ergeben sich in der Hauptsache aus der Be-
schaffenheit des Landes.
1. Wir wissen, daß Baden viel fruchtbaren Boden hat.
Wo liegen die fruchtbarsten Gegenden? (In der Rheinebene, im Neckar-
tale und am Bodensee.) Und wie macht man die wertvollen, sonnig
gelegenen Fluren nutzbar? (Mau baut nicht nur Getreide und Obst in
großer Menge, sondern auch Wein, Hopfen und Tabak.) Im Tabakbau
übertrifft Baden alle übrigen Staaten Deutschlands.
2. Baden hat weiter ausgedehnte Weideflächen. Sie liegen
an den Abhängen des Schwarzwaldes und den Ufern des Bodensees.
Baden hat daher neben seinem lohnenden Bodenbau auch eine hoch-
entwickelte Viehzucht.
3. Baden ist ein waldreiches Land. Denkt daran, wie reich
der Schwarzwald an Holz ist! Welche Erwerbszweige ermöglicht er
daher? (Flößerei, Köhlerei, Herstellung von Musikinstrumenten, Holz-
geräten und Holzuhren. — Glasfabrikation.)
4. Baden ist arm an Bodenschätzen, insbesondere arm an Kohle
und Eisen. Welchen Schluß könnte man daraus ziehen? (Wenig In-
dustrie.) Dieser Schluß wäre falsch. Baden hat zahlreiche wertvolle
Wasserkräfte (Bäche und Flüsse des Schwarzwaldes!) und liegt den
großen Steinkohlen- und Eisengebieten Westdeutschlands (Lothringen!)
so nahe, daß es ohne große Kosten Kohlen und Eisen beziehen kann.
Es konnten daher in der Landeshauptstadt Karlsruhe und in Mann-
heim bedeutende Maschinenfabriken, in Freiburg große Webereien (Wolle
und Baumwolle!), in Pforzheim weltberühmte Metallwarenfabriken
(Schmucksachen, Gebrauchsgegenstände aus Silber, Nickel, Bronze usw.)
entstehen.
5. Die zahlreichen Erzeugnisse des Bodens (Getreide, Wein,
Obst, Tabak und Holz) und der Industrie (Maschinen, Webwaren,