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1. Das Deutsche Reich - S. 243

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 243 — lands geheiligte Küste anzugreifen, glaubte niemand. Und es war doch so! Draußen waren im Grauen des kommenden Morgens die Umrisse eines großen Schiffes zu sehen, aus dessen Feuerschlünden gelbe Flammen- bündel Hervorschossen. Die Deutschen waren da! Zum ersten Male waren deutsche Geschosse auf englischen Boden gefallen! — Die deut- schen Schiffe fingen den Funkenspruch der Stadt Jarmouth auf, durch welchen Hilfe herbeigerufen wurde. Sie zogen sich zurück, nachdem sie noch einen Kreuzer und ein Unterseeboot der Engländer vernichtet hatten. 3. Und wie hat unsere wackere deutsche Flotte unter den Schiffen Englands und seiner Verbündeten aufgeräumt! a) Wir erinnern uns da zunächst an den Kreuzerkrieg. Denkt an die „Emden" und ihren tapferen Kapitän von Müller. Allein, nur auf sich selbst angewiesen, zog sie nach Kriegs- ansbruch von Tsingtau aus durch das weite Weltmeer und war überall dort, wo man sie am wenigsten vermutete. Immer ge- sucht und immer verfolgt, immer gehetzt und nirgends sicher, ward das Schiff der Schrecken der Feinde. 38 Schiffe hat die „Emden" gekapert. Die meisten wurden hinabgeschickt auf den Grund des Meeres. Vorher nahm man natürlich, was man brauchte. Und man brauchte immer sehr viel: Kohle und immer wieder Kohle und Proviant. Dann tat das Spreng- kommando seine Arbeit und — wieder schwamm ein englisches Schiff weniger aus den Wellen. So ist die „Emden" der Schrecken aller englischen Schiffe geworden. Ohne einen be- freundeten Hafen anlaufen zu können, hat sie nach Kriegsaus- bruch noch vier Monate das Weltmeer gepflügt und dem eng- tischen Handel ungeheuren Schaden zugefügt. Ihre Kessel wurden von englischer Kohle geheizt, und ihre Matrosen ver- zehrten englischen Proviant. Deutsch aber war der Geist und deutsch die Munition. — Aber auf die Dauer konnte dies herrliche Schiff seinem Schicksal nicht entgehen. Als im November 1914 die „Emden" die Kokosinseln (100 km östlich von Sumatra!) besuchte, um dort das englische Kabel und die Station für drahtlose Telegraphie zu zerstören, gelang es einem englischen Beamten noch vor der Zerstörung die Ankunft der „Emden" sunkentelegraphisch dem australischen Kreuzer „Sid- ney" zu melden. Er kam rasch herbei und zwang die „Emden" zum Kampfe. Der Kampf war ungleich. „Sidney" war der „Emden" an Größe, Geschwindigkeit, Zahl der Besatzung und Größe der Geschütze überlegen. Als die Munition zu Ende ging und sechs Offiziere und 125 Mann gefallen waren, blieb dem Kommandanten nichts übrig, als das Schiff auf ein Riff laufen zu lassen und sich mit dem Reste der Mannschaft zu ergeben. Der Teil der Mannschaft der „Emden", der ans
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