1918 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 321
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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schinisten springen an die Maschinen. Die Dampfpfeifen und Sirenen aller
Rheinschiffe heulen und brüllen. Ihr lärmender Gruß trägt durch das schla-
sende Mainz die Freudenknnde, daß der erste deutsche Luftadmiral die Festung
passiert. Über eine halbe Stunde weilt er in ihrem Gesichtskreise. Dann
wendet sich das Schiff, und denselben Weg, den es gekommen ist, fährt es
zurück.
In nächtlicher Stunde segelt Zeppelin über den Odenwald, und mor-
gens 4 Uhr überfliegt er bei Eppingen die württembergische Landesgrenze.
Sein Kurs ist auf die Hauptstadt seines engeren Vaterlandes gerichtet; er
will sein altes, liebes Stuttgart sehen. Gegen 6 Uhr morgens sichtet der
Wächter auf dem 200 Meter über der Stadt gelegenen Bismarckturme das
Flugschiff. Sofort läßt er Signalbomben steigen. Wie ein Lauffeuer der-
breitet sich die Kunde. Die Balkone und Dächer, die Türme und Anhöhen
bedecken sich mit Menschen. Langsam und majestätisch fährt das Schiff des
Luftschiffbaumeisters des Deutschen Reiches an dem Turme vorbei, der den
Namen des Baumeisters des Deutschen Reiches trägt. Zeppelin grüßt das
Schloß, in dem sein ihm wohlgesinnter König wohnt, und sährt dann länger
als eine Stunde über der prächtigen schwäbischen Hauptstadt hin und her.
Die Begeisterung der Stuttgarter über ihren großen Landsmann ist uube-
schreiblich. Sie jubeln hinauf zu dem Luftschiff, das gestern und in der Nacht
triumphierend durch die Lande am Rhein und Neckar zog, und auf dem der
neue „Marschall Vorwärts" steht, dem das Alter blüht wie grasender Wein.
Das Hurra- und Hochrufen, will kein Ende nehmen. Von allen Kirchen
läuten die Glocken. Sie verkünden den Siegeszug eines Deutschen und
läuten eine neue Zeit ein."
Zeppelin hat das Ende des Weltkrieges nicht mehr geschaut, am 8. März
1916 ist er nach einem Leben reich an Mühen und Arbeit, aber auch reich
an Erfolg und Ehren zur ewigen Ruhe eingegangen. Aber er hat noch er-
lebt, wie das Luftschiff, das er ersann und in sorgenvollen Jahren bis zur
Vollendung vervollkommnete, in dem furchtbaren Kriege, der Deutschland
vernichten sollte, dem Vaterlande überaus wertvolle Dienste leistete und zu
einer Waffe wurde, welche auch die Engländer mit Schrecken erfüllte, die
sich auf ihrer meerumgürteten Insel geborgen fühlten.
2. Weiter gedenken wir der Kampfflieger, die so Großes leisteten,
sowohl im Aufklärungsdienst als auch im Luftkampf mit den feindlichen
Flugzeugen, die unsere Stellungen auskundschaften oder Tod und Verderben
auf unsere Truppen, unsere Befestigungen, unsere Städte und Dörfer her-
absenden wollten. Wir können sie nicht alle aufzählen, die sich durch ihre
Taten den Dank des Kaisers (Der höchste Kriegsorden Pour le merite!) und
Ruhm bei Freund und Feind erwarben, ihre Zahl ist groß. Wir wollen nur
zwei dieser Helden nennen, deren Namen in aller Munde sind und unver-
gessen bleiben werden: Oberleutnant Jmmelmann aus Dresden und
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