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1. Das Deutsche Reich - S. 259

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 259 - schinisten springen an die Maschinen. Die Dampfpfeifen und Sirenen aller Rheinschiffe heulen und brüllen. Ihr lärmender Gruß trägt durch das schla- sende Mainz die Freudenknnde, daß der erste deutsche Luftadmiral die Festung passiert. Über eine halbe Stunde weilt er in ihrem Gesichtskreise. Dann wendet sich das Schiff, und denselben Weg, den es gekommen ist, fährt es zurück. In nächtlicher Stunde segelt Zeppelin über den Odenwald, und mor- gens 4 Uhr überfliegt er bei Eppingen die württembergische Landesgrenze. Sein Kurs ist auf die Hauptstadt seines engeren Vaterlandes gerichtet; er will sein altes, liebes Stuttgart sehen. Gegen 6 Uhr morgens sichtet der Wächter auf dem 200 Meter über der Stadt gelegenen Bismarckturme das Flugschiff. Sofort läßt er Signalbomben steigen. Wie ein Lauffeuer der- breitet sich die Kunde. Die Balkone und Dächer, die Türme und Anhöhen bedecken sich mit Menschen. Langsam und majestätisch fährt das Schiff des Luftschiffbaumeisters des Deutschen Reiches an dem Turme vorbei, der den Namen des Baumeisters des Deutschen Reiches trägt. Zeppelin grüßt das Schloß, in dem sein ihm wohlgesinnter König wohnt, und sährt dann länger als eine Stunde über der prächtigen schwäbischen Hauptstadt hin und her. Die Begeisterung der Stuttgarter über ihren großen Landsmann ist uube- schreiblich. Sie jubeln hinauf zu dem Luftschiff, das gestern und in der Nacht triumphierend durch die Lande am Rhein und Neckar zog, und auf dem der neue „Marschall Vorwärts" steht, dem das Alter blüht wie grasender Wein. Das Hurra- und Hochrufen, will kein Ende nehmen. Von allen Kirchen läuten die Glocken. Sie verkünden den Siegeszug eines Deutschen und läuten eine neue Zeit ein." Zeppelin hat das Ende des Weltkrieges nicht mehr geschaut, am 8. März 1916 ist er nach einem Leben reich an Mühen und Arbeit, aber auch reich an Erfolg und Ehren zur ewigen Ruhe eingegangen. Aber er hat noch er- lebt, wie das Luftschiff, das er ersann und in sorgenvollen Jahren bis zur Vollendung vervollkommnete, in dem furchtbaren Kriege, der Deutschland vernichten sollte, dem Vaterlande überaus wertvolle Dienste leistete und zu einer Waffe wurde, welche auch die Engländer mit Schrecken erfüllte, die sich auf ihrer meerumgürteten Insel geborgen fühlten. 2. Weiter gedenken wir der Kampfflieger, die so Großes leisteten, sowohl im Aufklärungsdienst als auch im Luftkampf mit den feindlichen Flugzeugen, die unsere Stellungen auskundschaften oder Tod und Verderben auf unsere Truppen, unsere Befestigungen, unsere Städte und Dörfer her- absenden wollten. Wir können sie nicht alle aufzählen, die sich durch ihre Taten den Dank des Kaisers (Der höchste Kriegsorden Pour le merite!) und Ruhm bei Freund und Feind erwarben, ihre Zahl ist groß. Wir wollen nur zwei dieser Helden nennen, deren Namen in aller Munde sind und unver- gessen bleiben werden: Oberleutnant Jmmelmann aus Dresden und 17 *
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