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1. Das Deutsche Reich - S. 295

1918 - Leipzig : Wunderlich
— 295 — im Riesengebirge (Schneekoppe 1600m) und im Glatzer Bergland fort und endet mit dem Mährischen Gesenke. Dem Glatzer Kessel ist im Nordwesten das steinkohlenreiche Waldenburger Gebirgsland vorgelagert. Östlich von der Oder bemerken wir nur unbedeutende Bodenanschwellungen. Wir würden sie nicht erwähnen, wenn in ihrem Schöße nicht große Schätze an Steinkohle, Blei-, Zink- und Eisenerzen ruhten. Ist doch das Oberschle- sische Kohlenlager das zweitwichtigste des Deutschen Reiches. Der Reich- tum an Bodenschätzen hat hier — ähnlich wie im Königreich Sachsen — eine bedeutsame Industrie hervorgerufen. Neben der Spinnerei und We- berei blühen das Metallgewerbe und die Glasfabrikation. Breslau, „das Herz Schlesiens", ist der natürliche Mittelpunkt des bedeutsamen Gebietes. 5. Die Norddeutsche Tiefebene. Sie umfaßt mehr als die Hälfte des gesamten Reiches und gehört mit Ausnahme einiger kleiner Teile zum Königreich Preußen. Im Osten (Zwi- schen Sudetenzug und Ostsee!) zeigt sie die größte Breite; nach Westen zu spitzt sie sich keilförmig zu. Ihre Hauptflüsse haben dieselbe mittlere Rich- tung, empfangen alle ihren wichtigsten Nebenfluß von rechts und führen ihre Wasser entweder in einer schlauchförmig erweiterten Mündung (Weser, Elbe), oder durch ein Haff (Oder, Weichsel) dem Meere zu. Die Tiefebene wird durch die Elbe in zwei Teile zerlegt: a) Betrachten wir zunächst den ostelbischen Teil. Wir finden hier zwei Höhenzüge, von denen der eine das Baltische Meer, der andere die Mitteldeutschen Gebirge in paralleler Richtung begleitet. Der nördlichere dieser Höhenzüge, der Baltische Landrücken, zieht bogenförmig durch Ost- und Westpreußen, Pommern, Mecklenburg und Schleswig-Holstein bis nach Jütland hinein. Er bildet eine breite, flache, mit zahlreichen Seen bedeckte Platte. Der südlich gelegene Höhenzug sührt keinen einheitlichen Namen. Er besteht aus einer Anzahl niederer Erhebungen, die durch Ebenen von- einander getrennt werden. Zu ihm gehört der Fläming, dessen Bewohner zum Teil Nachkommen jener flämischen Ansiedler sind, denen einst Albrecht der Bär eine neue Heimat bot. b) Der weftelbische Teil der Norddeutschen Tiefebene bietet ein anderes Bild. An Stelle der Landrücken tritt eine hochgelegene Heide (Lüne- burger Heide), an Stelle der Seen finden wir weitausgebreitete Moore. (Ems!) Die Küste des Meeres ist hier durchweg eben und fast überall von hohen Dämmen umsäumt, welche die fruchtbaren Küstenlandschaften (Mar- schen) vor der zerstörenden Macht des Meeres schützen sollen. Jenseits dieser Dämme oder Deiche liegt das seichte Wattenmeer, an dessen Usern wohl Fischerdörfer, nicht aber große Handelsstädte entstehen konnten. — Der Nordseeküste ist eine Inselkette vorgelagert, welche am Dollart beginnt und sich bis zur Grenze von Schleswig-Holstein erstreckt. Die meisten dieser kleinen, langgestreckten Eilande sind Reste einer Dünenkette, welche einst
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