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1. Das deutsche Vaterland - S. 13

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 13 — darauf fußenden, weltbeherrschenden Industrie das einzig wichtige, das heißt näher zu betrachtende und zu merkende Gebirge Englands. Selbstverständlich wird man sich auch hinsichtlich des Zahlenwerks möglichste Beschränkung aufzuerlegen haben. Genaue Angaben, die Volksmenge, Häuserzahl, die Größe der Landesteile, das Verhältnis von Ausfuhr und Einfuhr betr., gehören nicht in die Volksschule. Em Teil dieser Angaben unterliegt ja sogar der Schwankung und kann so wie so nicht für immer gemerkt werden. Es genügt vollständig, wenn der Schüler die Größe seines Wohnortes, die Höhe seines heimatlichen Berges, die Breite des Flusses, den er wirklich gesehen hat, die Größe seines Vaterlandes und dergl. genau kennt und imstande ist, die Größe anderer Ortschaften, Berge und Länder annähernd danach zu bestimmen. Wenn ein Kind, welches im Königreich Sachsen in die Schule geht, sagt: „Das Großherzogtum Baden ist ungefähr so groß wie unser Vaterland, hat aber nur die Hälfte Bewohner," fo ist das mehr wert, als wenn es spricht: „Es hat 15067 qkm und 2010000 Einwohner." Die allein stehende Zahl ist eben wertlos. Sie ist, wie Peschel sagt, ein totes Größenbild, das uns so wenig Aufklärung geben kann, als die Höhe der Quecksilberfäule in einem Thermometerrohre, dem die Teil- striche fehlen. — Der Schüler soll durch den Geographieunterricht nicht eine Menge von Zahlen übermittelt erhalten, wohl aber die Fähigkeit gewinnen, sich in Zahlen selbsttätig vertiefen zu können. Um die zu vergleichenden Zahlengrößen dem kindlichen Verständnis nahezubringen, bediene sich der Lehrer der geometrischen Darstellungs- formen; er benutze Linien, um die Länge der Ströme, Dreiecke, um die Höhen der Berge zu veranschaulichen, er verwende Quadrate oder Recht- ecke, um den Flächeninhalt der Staaten darzustellen, Kreise, um die Größe der bedeutendsten Städte der Erde in das rechte Licht zu rücken. So kann man z. B. die Länge der Wolga, der Donau, des Rheins und der Loire in der Weise an der Wandtafel veranschaulichen: Wolga —--——-—--3600 km Donau ————. 2900 „ Rhein —-——■— 1300 „ Loire ------1000 „ So pflege ich weiter, um den Schülern eine Vorstellung von hohen Bergen der Ferne zu übermitteln, an der Wandtafel ein Liniensystem mit gleichen Abständen den höchsten Berg der Heimat (Kuhberg bei Netzschkau 510 m), den des engeren Vaterlandes (Fichtelberg 1200 m), die Zugspitze (3000 m), den Montblanc (4800 m) und den Ganrisankar (8800 m) nebeneinanderzustellen. Auch hinsichtlich der Erklärung geographischer Namen, der man in neuerer Zeit größere Aufmerksamkeit als früher zuwendet, ist
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