1912 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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b) In unserer Vaterstadt finden wir dieselben zwei Arten des
Handels, die Hamburg aufzuweisen hat: Einfuhr- und Ausfuhr-
Handel. (Ausführlicher Nachweis?)
c) Auch unserer Vaterstadt ist der Handel erleichtert. Wir besitzen
gute Straßen und auch eine Eisenbahn.
Das Resultat der Vergleichung wird in die unten angeführten Sätze
(f. Merksätze) zusammengezogen.
Ergebnisse.
A. Charakterbild.
Ziel: Wir stellen zusammen, was wir bis jetzt von der
Nordsee gelernt haben.
Die Kinder stellen zunächst die Gesichtspunkte auf, nach denen die
Zusammenstellung erfolgen soll, und erarbeiten dann gemeinsam folgendes
Charakterbild:
Die Nordsee.
1. Die Nordsee hilft die Nordgrenze unseres deutschen Vaterlandes
bilden. Sie ist ein Teil des Atlantischen Ozeans und breitet
sich zwischen Norwegen, Dänemark, Deutschland, Belgien und
Euglaud aus. Sie hat ungenießbares, bitter-salzig schmeckendes
Wasser von grünlicher Färbung.
2. Die gewaltige Wassermasse wird nicht nur durch die Stürme
bewegt, welche besonders im Frühling und im Herbste oft haus-
hohe Wellen auftürmen, sondern auch durch die aller sechs
Stunden wechselnden Gezeiten.
a) Zur Ebbezeit wird ein großes Stück Meeresboden, Watten
genannt, dem Auge sichtbar, so daß die Küstenbewohner nicht
nur einige nahe gelegene Inseln zu Fuß oder zu Wagen
erreichen können, sondern auch in den Lachen und Tümpeln
Fische, Krebse und Muscheln zu sammeln vermögen.
b) Erhebt sich zur Flutzeit ein heftiger Sturm, so wälzen sich
die Wellen mit Donnergetöse zur Küste. Solche Sturm-
fluten haben in alter Zeit unsägliches Unglück angerichtet.
Sie haben große Stücken Landes mit Dörfern, Kirchen,
Menschen und Vieh weggespült und dort, wo einst Wiesen,
Äcker und menschliche Niederlassungen sich ausbreiteten, Meer-
bnsen entstehen lassen. (Dollart, Jadebnsen.) Heute schützt
man sich vor der Wut des Meeres durch Dämme oder
Deiche, die man an der Küste mit großer Mühe und großen
Kosten errichtet hat und sorgfältig in stand hält.
3. Hinter diesen schützenden Deichen breitet sich das durch Kanäle
(Schleusen!) entwässerte Marschland aus. Der Boden besteht
aus feinem Tonschlamm (Schlick) und ist überaus fruchtbar.
Tischendorf, Das deutsche Vaterland. 22. Aufl. Q