1912 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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3. Teile.
4. Bewässerung. (Seen und Flüsse.)
5. Fruchtbarkeit.
6. Staatszugehörigkeit.
Ergänzend kann hinzugefügt werden, daß südlich vom Baltischen
Landrücken ein ähnlicher, aber seenarmer Höhenzug das Tiefland durch-
zieht, dessen Teile verschiedene Namen tragen. Einer dieser Teile ist
der Fläming.
vergleich.
a.
Ziel: Wir vergleichen heute Heide und Moor.
Es wird gemeinsam gefunden und dargestellt:
Heide und Moor sind in vieler Hinsicht sich ähnlich.
1. Heide und Moor sind unfruchtbare Gebiete. Die Heide
ist unfruchtbar durch Wassermangel (Sand), das Moor ist unfruchtbar
durch Wasserüberfluß (Schlamm). In beiden Gegenden finden wir des-
halb sehr wenig Ackerbau. (Buchweizen.)
2. Heide und Moor besitzen eine Pflanzenwelt, welche von der
unserer Heimat vielfach verschieden ist. Während in unserer Gegend
Obstbäume und Weinstöcke gedeihen, Laub- und Nadelwald die Abhänge
der Berge schmückt, Getreide (Weizen!) und Raps die Felder bedecken und
tausend rote, blaue, gelbe und weiße Blumen auf Wiesen, im Walde
und am Bache wachsen, finden wir:
a) In der Heide fast nur Heidekraut, Heidelbeeren und Preißel-
beeren, Kiefern, Birken und Buchweizen.
b) Im Moor fast nur Torsmoos, Binsen, Wollgras, Schilf, Birken
und Buchweizen.
3. Heide und Moor haben für den Wanderer mancherlei Gefahren.
In der Heide kann man sich leicht verirren, zumal im Winter, wenn
der Wind die Schneeflocken durch die Luft wirbeln läßt. Mancher ist
darum in einsamer Heide schon ermüdet zusammengebrochen und ersroren,
nachdem er stundenlang umherirrte, ohne an eine menschliche Wohnung
zu gelangen. Im Moor kann man, wenn man vom Wege abkommt,
leicht in den Sumpf geraten und dort versinken und eines grauenvollen
Todes sterben.
4. Heide und Moor sind nur wenig bewohnt. In beiden
Gegenden liegen die menschlichen Wohnungen weit auseinander.
5. Auch Moor und Heide belohnen Fleiß und Ausdauer.
Dor^ wo der Mensch in der Heide das Wässerlein, das im Sande rinnt,
sorgfältig auffängt und benutzt, entstehen grüne Wiesen und fruchtbare
Felder. Dort, wo im Moore das Wasser durch Gräben und Kanäle