1912 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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b) Warum hält sie die Kaiserkrone so hoch empor? (Für Feinde
unerreichbar!)
c) Warum hat sie sich auf das bloße Schwert gestützt? (Sie ist
sofort bereit, es zur Verteidigung der Krone zu gebrauchen!) usw.
Iii. Welche Gedanken werden in uns wach bei Be-
trachtung des Denkmals?
Die Inschrift, welche an der Wand der Plattform angebracht ist,
läßt drei Gedanken in uns lebendig werden:
A. Das Denkmal wurde errichtet „den Gefallenen zum Ge-
dächtnis".
Begeistert zog im Jahre 1870 eine Million Streiter hinaus in
den Kampf gegen den Feind im Westen, und als nach einem Jahre die
Trompeten zum Rückzüge schmetterten, da fehlte so mancher in den Reihen
der Heimkehrenden. Mancher Vater kehrte nicht wieder, mancher Sohn
und Bruder ruhte in der fremden Erde. Ihre Grabhügel netzen nicht
die Tränen ihrer Lieben, ja viele, viele der Grabstätten im fremden
Lande bezeichnet kein Stein, kein Kranz, keine sinnige Blume. Wie
leicht könnten sie, die Blut und Leben dafür hingegeben haben, daß wir
sicher und in Frieden wohnen, für immer vergessen werden. Aber das
gewaltige Denkmal hält die Erinnerung wach. Es mahnt uns: Ver-
geßt die teuren Toten nicht!
B. Das Denkmal wurde errichtet „den Lebenden zur An-
erkennung".
Es sollte für alle diejenigen ein weithin sichtbares, gewaltiges,
dauerndes Zeichen der Dankbarkeit sein, denen Deutschland Sieg, Einheit
und Größe zu verdanken hat. Und solchen dauernden Dank schulden wir
dem alten großen Kaiser, der noch als Greis im weißen Haar hinauszog
in den Kamps und alle Mühen und Beschwerden des Krieges trug, den
Fürsten und Feldherren (Kronprinz Friedrich Wilhelm v. Preußen,
Prinz Friedrich Karl, Kronprinz Albert v. Sachsen, Moltke usw.), welche
unsere Heere vou Sieg zu Sieg geführt haben, den deutschen Soldaten,
die Heim und Herd, Weib und Kind verlassen haben, um erst an der
Grenze und dann drüben in Frankreich den Feind in blutigen Schlachten
zu besiegen, bei Weißenburg und Wörth, bei Sedau und vor Paris und
wie sie alle heißen die Orte, wo die Kanonen donnerten und das Gewehr-
fener knatterte und oft der Boden sich rot färbte vom Blut der Kämpfen-
den. Solchen Dank schulden wir endlich auch dem alten großen Kanzler
Otto von Bismarck, der nicht ruhte und rastete, bis alles so ge-
kommen war, wie er es sich gedacht hatte, bis dort im großen
Spiegelsaale des Kaiserschlosses zu Versailles sich am 18. Januar 1871
der greise König Wilhelm von Preußen die Kaiserkrone auf das Haupt
setzte, umbraust vom Jubel der Fürsten und Heerführer, und nuu an