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1. Das Deutsche Reich - S. 114

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 114 — Hauses gelegenen kleinen Zimmer. Der Gesang der Vögel erbaute ihn in seiner Einsamkeit. Sie singen, so schreibt er einmal, so lieblich umher auf ihreu Zweigen und loben Gott ans allen Kräften bei Tag und Nacht." Fast 400 Jahre sind seitdem vergangen. Die „Luther- st übe" wird aber noch heute viel besucht. In ihr befindet sich noch der Tisch, an dem Luther als Knabe im elterlichen Hanse gesessen hat. Über dem Tische hängen ein Porträt Luthers und die Bilder seiner Eltern, daneben sind die Büchse, die Luther als Chorschüler getragen hat, und die Grubenlampe seines Vaters befestigt. Auch die Bettstelle ist noch zu sehen, die Luther einst benutzte. (Bild der Lutherstube vor- zeigen!) Außer dem Lntherstübchen bietet die Wartburg noch manche andere Sehenswürdigkeit. Schön ist der Sängersaal, in dem ein großes Wandgemälde uns in die Zeit zurückversetzt, in welcher die Wartburg eine gastfreie Herberge für die Sänger war, die mit ihrer Harfe vou Burg zu Burg zogen und ihre Lieder erklingen ließen zum Preise deutscher Frauen. Walther von der Vogelweide, Heinrich von Ofterdingen, Wolfram von Eschenbach und viele andere sollen vor 700 Jahren in diesem Saale in Gegenwart der Ritter und Edelfranen nm die Wette gesungen haben. Sehenswert ist weiter die Elisabeth- galerie, ein schmaler Gang, in dem einst die fromme Landgräfin Elisabeth bei der Nachricht vom Tode ihres Gemahls ohnmächtig niedersank. Sieben Wandbilder zeigen uns das Leben und Wirken der edlen Frau. Wir sehen auf dieseu Gemälden, wie sie Hungrige speist, Durstige tränkt, Müde beherbergt, Nackte kleidet, Gefangene tröstet, Kranke pflegt, Tote begräbt. Des Merkwürdigen viel bietet endlich der Rüstsaal. „Wenn wir ihn betreten, so glauben wir uns auf einmal in den Schranken eines Turniers zu befinden: von allen Seiten starren uns geharnischte Ritter zu Roß und zu Fuß, Lanzen, Speere und manneslange Schwerter, Panzerhemden und Helme ent- gegen." 4. Endlich finden wir in Thüringen auch aussichtsreiche Berge, so den Jnselsberg und deu Kysfhäuser. a. Zum Juselsberge (Lage!) führt in vielen Schlangenwindungen eine bequeme Landstraße empor. Zwei Gasthäuser, das eine auf preußischem, das andere auf gothaischem Gebiete, und ein Aussichtsturm krönen den Gipfel. Von ihm aus schweift der Blick weit hin über das gesegnete Thüringerland. Da glänzt die freundliche Stadt Gotha im Sonnenschein und weiterhin Erfurt mit seinen hohen Türmen. Da blickt von Norden her aus den grünbelaubten Bergen die alte Wartbnrg zu dir herüber. Und hast du scharfe Augen, so kannst du in weiter, nebeliger Ferne den höchsten Berg des Harzes schauen, den sagen- umsponnenen Brocken. b. Der Kysfhäuser steigt steil aus der breiten Talebene der „Goldenen Aue" empor. In seinem Schöße schlief der Sage nach
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