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1. Das Deutsche Reich - S. 129

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 129 — A. Wir werfen nun zunächst einen Blick auf die einstige Bundes- Hauptstadt, auf Lübeck. Zeige die Stadt und bestimme ihre Lage! (Trave!) Lübeck ist zwar nicht mehr so groß und mächtig wie zu der Zeit, da es das Haupt der Hansa war, aber immer noch treibt es regen Handel. *) Die Bürger von Lübeck sind unausgesetzt bestrebt, den Handel ihrer Stadt zu unterstützen und zu erweitern. So haben sie z. B. mit vielen Opfern an Geld und Zeit die Trave so breit und so tief machen lassen, daß selbst große Seeschiffe bis hinein in die Stadt fahren können. (Welchen Vorteil hat das?) Sie haben weiter zum Bau des Kanals, 2) der Elbe und Trave auf dem kürzesten Wege verbindet, 25 Millionen Mark beigesteuert. — Erwähnt sei noch, daß in Lübeck noch so manches an die Zeit der Blüte und des Glanzes erinnert. (Wann war diese Zeit?) Wir wollen zwei Bauwerke ins Auge fassen, das Haus der Schiffer- gesellschast und das Holstentor. 1. Das Haus der Schiffergefellschaft. (Bild.) In diesem altertümlichen Gebäude findet sich ein Saal, der noch gerade so aussieht wie vor Jahrhunderten. „Eichene Bänke ziehen sich an den Wänden des Saales hin. An den Säulen hängen alte Verordnungen mit schweren Siegeln. An der Decke sind Modelle von Handels- und Kriegsschiffen der Stadt angebracht. Kostbarer Silberschmuck ruht in einem festen Schreine, und Reime an Wandgemälden künden die Großtaten lübeckischer Bürger." (Schreyer.) Was mögen diese Gemälde darstellen? 2. Das Holstentor (Abbildung), ein Rest der alten Lübecker Stadtbesestignngen, ist ein altersgrauer Bau zwischen zwei mächtigen, reich verzierten und von hohen spitzen Dächern gekrönten Rundtürmen. „Welch ein Verkehr ging einst durch dieses Tor, als die alten Wälle noch standen! Da zogen ein und aus die Warenzüge nach dem be- nachbarten Holstein (Name des Tores!), da brachte man einst auch ein die Raubritter, die Lübecker Reisige von ihren Burgen holten, um sie auf dem Markt zu richten. Aber auch harte Kämpfe hat es gesehen, als die Franzosen (6. November 1806) in Lübeck eingedrungen waren und Blücher mit seiner Schar nach blutigem Straßenkampfe durch diese schmale Gasse sich zurückziehen mußte." ') Lübeck ist ein bedeutender Speditionsplatz für die Ostsee und vermittelt in großartigem Maßstabe den Handel zwischen Hamburg und dem Innern Deutsch- lands einerseits und den Ostseeküsten andererseits. 2) Der Kanal beginnt an der Elbe bei Laueuburg, folgt dann dem Flußbett der Delveuau, steigt mittels Schleuseu zum Möllner See auf, benützt nachher das 33ett des erweiterten alten Stecknitz-Kanals und mündet 4 km südlich von Lübeck in die Trave. Die Gesamtlänge beträgt 98 km (67 km neu angelegt), die Breite am Wasserspiegel 32 m, an der Sohle 22 m, die Fahrwassertiefe 2,5 m. Die Ge- samtkosten, von denen die Stadt Lübeck zwei Drittel übernommen hat, belaufen sich auf 35 Millionen. Zum Passieren des Kanals sind ca. 20 Stunden erforderlich. Tisch end orf. Das Deutsche Reich. 20. Aufl. 9
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