1912 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 20
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Es konnten daher in der Landeshauptstadt Karlsruhe und iu Mann-
heim bedeutende Maschinenfabriken, in Freiburg große Webereieu (Sßotte
und Baumwolle!), in Pforzheim weltberühmte Metallwarenfabriken
(Schmucksachen, Gebrauchsgegenstände aus Silber, Nickel, Brouze usw.)
eutsteheu.
5. Die zahlreichen Erzeugnisse des Bodens (Getreide, Wein,
Obst, Tabak und Holz) und der Industrie Maschinen, Webwaren,
Metallwareu) haben einen lebhaften Handel entstehen lassen. Er wird
gefördert dnrch die günstige Lage Badens, das mit seinen Grenzen
Hessen, Bayern, Württemberg und Elfaß-Lothringen, also alle süd-
deutschen Staaten, und außerdem noch die Schweiz berührt und dnrch
den Rheinstrom nicht nur mit dem Nordwesten Deutschlands, sondern
auch mit Holland unmittelbar in Verbindung steht. Der Haupthandels-
platz ist Mannheim. Es liegt dort, wo sich der Neckar in den Rhein
ergießt, und ist der wichtigste Hasen des Großherzogtums. In den
großen Häseu, die im Rhein und Neckar augelegt sind, verkehreu jährlich
mehr als 20 000 Rheinschiffe und gegen 4000 Neckarfahrzeuge, welche
Holz und Getreide, Obst und Wein, Webstoffe oder Metallwaren, Wolle
oder Baumwolle, Zucker oder Kaffee bringen oder einnehmen und weiter-
befördern. *)
Zur sachlichen Besprechung.
a. Wie groß sind die Städte, die wir erwähnten? (Be-
nrteilnng mit Hilfe der Städtezeichen!)
b. Von der Hauptstadt Karlsruhe haben wir bis jetzt
nur erwähut, daß sie große Maschinenfabriken hat.
Ist vou ihr nichts weiter mitzuteilen? Ich will euch
etwas ans der Geschichte der Stadt erzählen. Karlsruhe ist
eiue juuge Stadt. Sie ist erst im Jahre 1715 entstanden und
zwar infolge einer Laune des Markgrafen Karl Wilhelm. Er
beschloß, da er sich mit den Bürgern seiner Residenzstadt Durlach
nicht vertragen konnte, im Schatten des Waldes, in dem er
einst nach anstrengender Jagd Ruhe und Erquickung gefunden
hatte (Karlsruhe!) eilt Jagdschloß errichten zu lassen. Vor
diesem Schlosse, das ländlich einfach gehalten war, blieb ein
weiter Halbkreis frei, und von ihm ans wurden dauu 32 Schneisen,
vom Schlosse fächerförmig auslaufend (Wandtafelzeichnung!),
durch den Wald gehauen, die zur Anlage von Straßen oder
Alleen der neuen Niederlassung dienen sollten. Bald entstanden
denn auch zahlreiche Häuser, zu denen der Wald das Holz
lieferte. 1719 hatten sich bereits fast 2000 Menschen an-
Der Mannheimer Hafen gehört nach Ausdehnung, Menge und Vielgestaltig-
keit des Verkehrs zu den wichtigsten Binnenhäfen Europas. Die großartigen Hafen-
anlagen umfassen insgesamt.220 lia Wasserfläche.