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1. Das Deutsche Reich - S. 212

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 212 — Schleswig-Holstein erstreckt. Die meisten dieser kleinen, langgestreckten Eilande sind Reste einer Dünenkette, welche einst die Küste umsäumte und später durch den Wogenprall der stürmischen Nordsee zertrümmert wurde. Man unterscheidet eine ostfriesische und eine nordfriesische Gruppe. (Badeort Sylt.) Zwischen beiden Gruppen liegen Neuwerk und Helgoland. Helgoland ist am weitesten in das Meer hinaus- geschoben und besteht nicht aus Sand oder Marscherde, sondern ist ein Felsblock aus rotem Tonfandstein. Kaiser Wilhelm Ii tauschte es 1890 von deu Engländern gegen Wituland in Ostafrika ein und gewann in ihm einen Stützpunkt und Kohlenplatz für die deutsche Kriegsflotte. Die Norddeutsche Tiefebene ist arm an Erzen und Kohlen. Sie dient vorzugsweise dem Ackerbau. Darum steht sie naturgemäß auch an Bevölkerungsdichte sehr hinter dem übrigen Deutschland zurück. Doch hat der rege Handel, welcher nicht nur die Produkte des Julandes aus- tauschen hilft, sondern auch den Güteraustausch mit dem Auslande ver- mittelt, zahlreiche bedeutende Städte entstehen laffen. Diese liegen in zwei Reihen. Am Nordrande der Ebene finden wir Bremen, Hamburg und Altona, Stettin und Königsberg, am Südrande zeigt die Karte Hannover, Magdeburg, Leipzig und Breslau. In der Mitte zwischen diesen beiden Reihen liegt Berlin und zwar an der Stelle, wo der Weg von Paris nach Petersburg von Straßen gekreuzt wird, welche von Hamburg nach Wien und von Stettin (Gegenwärtig die wichtigste Handelsstadt an der deutschen Ostseeküste!) über Leipzig und München nach Italien führen. Berlin, die zweitgrößte Stadt Europas, ist eine überaus fleißige Stadt. Es hat nicht nur eine blühende Industrie Maschinenbau, Herstellung elektrischer Geräte und Anlagen, Wollindustrie, Möbeltischlerei usw.), sondern auch einen blühenden, sich von Jahr zu Jahr kräftiger entwickelnden Handel. (Korn, Spiritus, Vieh, Wolle, Brennstoffe.) Es ist ferner reich an Bildungsanstalten (Universität mit mehr als 8000 Studierenden!), Kunstsammlungen und berühmten Bau- werken. Zusammenfassung: Wenn wir nun noch einmal das gesamte Reich überschauen, so finden wir: In Norddeutschland überwiegt der Ackerbau, in Mittel- deutschlaud die Industrie, in Süddeutschland haben Ackerbau und In- dustrie ziemlich die gleiche Bedeutung. A. Unter den Produkten des Ackerbaus nehmen Kartoffeln, Roggen, Hafer und Rübenzucker die erste Stelle ein. Deutschland ist das Land Europas, welches die meisten Kartoffeln erbaut und den meisten Rübenzucker liefert. Hinsichtlich des Roggen- und Haferbaus wird es nur von Rußland übertroffen. B. Die Industrie tritt sowohl als Hausindustrie, als auch als Fabrikindustrie (Großindustrie) auf. Der Hausindustrie begegneten wir
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