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1. Teil 3 - S. 22

1895 - Leipzig : Wunderlich
ihr Land und ihre Sitten liebten,! wollten eben weder von den Ordens- rittern, noch von der christlichen Religion etwas wissen, und unterwarfen sich erst, als ihre besten Anführer getötet waren. Als die Preußen sich unterworfen hatten, konnten die Ordensritter ihre segensvolle Thätigkeit voll und ganz entfalten. Es wurden Städte angelegt, z. B. Thorn und Graudenz (Zeigen!), fleißige deutsche Handwerker in diese Städte heran- gezogen, deutsche Bauern gewonnen, welche die unterworfenen Bewohner des Landes lehrten, wie man auf dem urbar gemachten Boden Getreide und nützliche Pflanzen bauen könne: ja der Weinstock ward hierher in dieses rauhe Land verpflanzt und gedieh so prächtig, daß der Wein der Ordensritter damals weit und breit berühmt war. Der Hauptsluß des Landes, die Weichsel, ward eingedämmt, und das an einem Arme des Flusses, an der Nogat, erbaute Schloß Marienburg so wunderbar ver- schönert, daß es heute noch zu den herrlichsten Bauwerken der altdeutschen Baukunst gezählt wird. Besonders berühmt ist noch heute die große Halle des Schloffes, in der sich alltäglich der Hochmeister und seine höchsten Beamten, sowie die Ordensritter versammelten, um miteinander zu ver- kehren, um gemeinschaftlich zu effen und zu trinken, oder sich am Damen- spiel und Schachbrett zu ergötzen. Diese Halle hieß der Konventsremter und gehört zu dem Herrlichsten und Großartigsten, das von der alt- deutschen Baukunst übrig geblieben ist. Es giebt feine zweite Halle, bei welcher die Säulen und Pfeiler so zierlich und leicht in die Höhe steigen und sich zu Bogen wölben. Lange Jahre hindurch war der Orden der Deutschen mächtig und gefürchtet. Später aber, als die Ritter übermütig und stolz, dabei ver- schwenderifch und lasterhaft wurden, sank die Macht des Ordens, und er mußte sich zuletzt sogar dem Könige von Polen unterwerfen, nachdem in der blutigen Schlacht bei Tannenberg (Zeige!) gegen die Polen über 40 000 Mann von dem Heere der Ordensritter gefallen waren, darunter der beste Teil der Ritterschaft. Im sechzehnten Jahrhundert ward Ost- Preußen ein Herzogtnm, welches später — wie uns aus der Geschichte bekannt ist — der Markgraf von Brandenburg erbte, und das endlich am 18. Januar 1701 zum Königreich erhoben wurde. (Vergl. S. 49.) 2. Auch die Hoheuzolleru haben viel für Prenßen gethan. Sie haben Sümpfe austrocknen und in fruchtbares Land verwandeln, haben neue Ortschaften anlegen oder bereits vorhandene durch Mauern befestigen lassen. Die Provinzen Ost- und Westpreußeu. 1. Lage der Provinzen. 2. Bodenbeschaffenheit (Sonst und jetzt!). 3. Bewässerung. 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften.
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