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1. Teil 3 - S. 40

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 40 — Vaterlandes. Es ist eine berühmte Handelsstadt. Große Lastschiffe kommen stromaufwärts gefahren (Zeigen!), bringen Zucker nud Baumwolle, Gewürze und Farbhölzer (Vorzeigen!) aus fernen Erdteilen und nehmen dafür etwas mit, was in Köln hergestellt wird: Kölnisches Wasser. Dieses wohl- riechende goldgelbe Wasser (eau de Cologne) wird in großen Fabriken in Menge hergestellt und in alle Welt versendet. Zu der Rheinprovinz ge- hören ferner die uns bekannten Städte Solingen und Remscheid. In Solingen stellt man hauptsächlich Waffen (Säbel, Degen, Hirschfänger, Lanzenspitzen), Messer und Gabeln her (Tafel-, Küchen-, Taschen-, Feder-, Garten-, Rasiermesser). Außerdem fertigt man aber auch noch verschiedene andere Sachen, z. B. stählerne Gestelle für Regen- und Sonnenschirme. In Remscheid macht man vor allen Dingen Werkzeuge, z. B. Feilen, Sägen, Bohrer, Zangen, Hobeleisen n. s. w. Die Solinger und Rem- scheider Waren finden nicht nur im deutschen Vaterlande, sondern auf der ganzen Erde Verwendung. Jährlich werden z. B. viele tausend Messer und Gabeln, viele tausend Feilen, Sägen und Zangen nach Amerika ver- schickt. — In Elberfeld und Barmen beschäftigen sich die Leute nicht mit der Herstellung von Eisen- und Stahlwaren, sondern mit der Ver- arbeitung von Wolle, Baumwolle und Seide. Fabrik reiht sich an Fabrik. Riesenhohe Essen, aus denen schwarze Rauchwolken emporsteigen, zeigen uns, daß überall mit Dampf gearbeitet wird. Tausenderlei Stoffe werden hier in weiten Fabriksälen hergestellt: einfacher Kattun zu Schürzen und Sommerkleidern ebenso gut wie kostbare Tischdecken und Möbelstoffe, die aus schwerer Seide gemacht werden und von echten Gold- und Silberfäden durchzogen sind. — Zu den volkreichsten Landschaften der Provinz gehört weiter das Ruhrthal. Auch im Ruhrthale reiht sich Fabrikort an Fabrikort. Die bedeutendste Stadt ist uns bekannt. Sie führt den Namen Essen. Diese Stadt ist auf der ganzen Welt bekannt durch eine Fabrik, in der mehr als 10 000 Arbeiter beschäftigt sind. Es ist dies die Gußstahlfabrik von Krupp, in der besonders Eisen- bahnschienen und Kanonen hergestellt werden. — Zu den größten Städten der Provinz gehören weiter noch Düsseldorf und Aachen. In Düffel- dorf ist die Kunst zu Hause. Hier giebt es eiue berühmte Malerschule. In diesem Gebäude befinden sich nicht allein große Säle, in denen junge Leute, die einst tüchtige Maler werden wollen, von berühmten Künstlern unterrichtet werden, sondern auch viele wertvolle Gemälde, die sich die Studierenden zum Muster für ihre Arbeiten nehmen können und sollen. — Aachen ist nicht allein durch seine Schwefelquellen, fondern auch durch seine bedeutenden Tuchfabriken bekannt, in denen sich Hunderte von Menschen ihr tägliches Brot verdienen. Zur sachlichen Besprechung. a. Woher kommt es, daß gerade die Rheinprovinz so dicht bevölkert ist? Der Reichtum an Eisen und Kohlen ruft eine vielseitige Fabrikthätigkeit (Nachweis!) hervor. Dadurch wird Tausenden Gelegen-
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