1895 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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6. Die Provinz Hannover.
(Verql. was die 1. Abt. hierzu über Moorlandschaft, Lüneburger Heide, Harz
u. s. w. bietet.)
Jitl: Wir betrachten heute das zweite der 1866 erworbenen
Gebiete. Wir reden von der Provinz Hannover.
I. Wir stellen zunächst wieder die Lage der Provinz fest.
Mit Hilfe der Karte wird gefunden: Die Provinz Hannover reicht
von der Elbe bis an die niederländische Grenze jenseit der Ems, von
dem Strande der Nordsee bis zu den Höhen des Harzes und des Teuto-
burger Waldes. Sie zerfällt in drei Teile, nämlich in einen östlichen,
einen westlichen und einen südlichen. Der östliche Teil ist der größte.
Er wird von der Weser und ihrem Hauptnebenflusse, der Aller, durch-
strömt; der westliche Teil liegt an der Ems. Er steht nur durch einen
schmalen Landstreifen mit dem östlichen in Verbindung. Der südliche
Teil, der kleinste, ist völlig von den übrigen getrennt. (Braunschweig!)
Ii. Über die Bodenbeschaffenheit der Provinz ist uns aus
dem früheren Unterricht bereits vieles bekannt!
Wir wissen, sagen die Kinder, daß das Gebiet, welches die Provinz
Hannover bildet, reich ist an eigenartigen Landschaften.
a. Im Osten der Provinz zwischen Aller und Elbe breitet sich ja
die Lüneburger Heide aus, wo Heidekraut mit rötlichen Blütenglocken
weite sandige Strecken überzieht, wo hier und da einsame Grabhügel sich
erheben, in denen längstgestorbene Helden ausruhen vom heißen Kampfe,
wo der Heidebach leise hinrauscht über gelben Sand und weiße Kiesel,
dem einsamen Dorfe zu, in dem der Hirt zu Hause ist, der die Heide-
schnncken, die „Mohren unter den Schafen", hütet. (Ausführliche Wieder-
holung des im vorigen Jahre dagewesenen Materials. 1. Abteilung S.
53—57).
b. Im Westert der Provinz finden wir die großen Moore, wo
schwarzer, schmieriger Schlamm den Boden bedeckt, der hier und da von
blaßgrünem Moose, dem Torfmoose, oder von raschelnden Binsen über-
wuchert ist (1. Abt. S. 57—60).
c. Im Norden endlich liegen die Marschen, wo sich hinter festen
Deichen fruchtbare Felder und saftige Wiesen ausdehnen. Auf den Feldern
gedeiht herrliches Getreide und Raps mit goldgelben Blüten. Auf den
Wiesen weideu im langhalmigen Grase stattliche Kühe und flinke Pferde.
So bietet der ebene Teil der Provinz in der Hauptsache ein dreifaches
Bild. Wieso? (Heiden, Moore und Marschen). Der südliche Teil der
Provinz weist eine andere Bodenbeschasfenheit auf. Was lehrt die Karte?
(Bergland — Harz!)
Iii. Auch über die Bewässerung der Provinz ist uns schon
mancherlei bekannt.
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