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1. Teil 3 - S. 91

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 91 — silbernen Knöpfen besetzt. Auf dem Kopfe sitzt ein hoher, cylinderaräger Hut. An den Füßen bemerkt man rote Strümpfe und Schuhe mit großen silbernen Schnallen. Die Mädchen tragen einen kurzen Rock und ein Mieder, aus dem ein blendend Weißes Hemd hervorquillt. Den Kopf schmückt ein breitrandiger, bandloser Strohhut. Rote Strümpfe und kleine zierliche Schuhe vollenden die hübsche Tracht. (Bild vorzeigen!) In dieser Tracht bieten die Vierländer und Vierländerinnen das, was der Boden ihrer Heimat bietet, auf den Promenaden und in den Straßen Hamburgs aus. Im Frühlinge kommen sie z. B. mit Veilchen und Schneeglöckchen, im Sommer mit duftenden Rosen, im Herbste mit rot- wangigen Äpfeln, süßen Pfirsichen und Aprikosen zur Stadt. 3. Zuletzt werseu wir noch einen Blick auf Bremen. Bestimme die Lage. (Bremen liegt an beiden Seiten der Weser und ist ungefähr eben so weit vom offenen Meere entfernt wie Hamburg.) Bremen ist, wie wir bereits früher erwähnt haben, eine bedeutende Handelsstadt. Bedeutend ist besonders der Handel mit Amerika. Schließe daraus auf die Ladung der ankommenden Schiffe! (Tabak, Baumwolle, Reis. Petroleum!) Schließe daraus weiter auf die Industrie Bremens! (Bremen besitzt großartige Spinnereien, in denen die eingeführte Baumwolle, ausgedehnte Ciggarrenfabriken, in denen der Tabak verarbeitet wird, zahlreiche Reismühlen, in denen die Reiskörner von ihren Schalen be- freit werden.) — Allerdings können, wie wir schon bei der Besprechung der Weser (S. 68) erfahren haben, nur kleinere Schisse bis Bremen stromaufwärts fahren. Was weißt du noch hierüber? (In der unteren Weser bringen zahlreiche Sand- und Schlammbänke den größeren Schiffen Gefahr.) Darum hat sich Bremen einen Hafen in der Nähe des Meeres angelegt. Er liegt am Südostende der erweiterten Wesermündung und heißt Bremerhasen. Hier entwickelt sich ein ähnliches Leben wie am Hamburger Hasen. Schildre es! — Ein besonderes Gepräge erhält Bremerhafen aber durch die zahlreichen Auswanderer, die sich hier nach Amerika einschiffen, um dort ihr Glück zu versucheu. Die Deutschstunde wird uns darüber Ausführliches bringen. (Besprechung des Gedichts „Die Auswanderer" von Freiligrath!) Wer nach Bremen kommt, versäumt nicht, das Rathaus zu besichtigen. Schon vor dem Rathause ist etwas Merkwürdiges zu sehen. Dort steht nämlich das älteste Denkmal der Stadt, die Rolandssäule. Das Bildwerk (Abbildung!) stellt einen geharnischten Mann dar. Von seinen Schultern Walt ein farbiger Mantel herab und seine Rechte hält steif aufgerichtet das Schwert. Das Schild hält er an die Brust. Auf diesem Schilde ist eine Ausschrift, die besagt, daß die Bürger von Bremen Gott für die Freiheit danken sollen, die ihnen Karl der Große einst verliehen hat. („des danket gode is min radt"). Im Rathause selbst ist der berühmte Bremer Ratskeller. In ihm wird in riesigen Fässern Wein aufbewahrt, der zum Teil über 200 Jahre alt ist. Von ihm bekommen aber nur
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