Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 - S. 28

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 28 — 3. An die Betrachtung des engeren Vaterlandes (In Preußen der betr. Provinz, zu welcher die Heimat gehört) schließt sich naturgemäß die Behandlung des Deutschen Reiches. Der unterrichtlichen Bearbeituug dieses Gebiets muß unserer Meinung nach in der Volksschule der breiteste Raum gewährt werden. Es genügt durchaus uicht, daß der Schüler eine Übersicht über das Reich, zu dem er einst in guten und bösen Tagen treu und unentwegt stehen soll, gewinnt, daß er vielleicht in schematicher Weise (Leider noch sehr verbreitet!) die Gebirge und Ströme desselben, die Hauptstädte der einzelnen Landesteile n. s. w. kennen lernt. Nein! Er soll ausführlich und in lebensvollen Bildern Kunde erhalten von Land und Leuten, er soll das gesamte Reich im Geiste mit offenen Augen und lernbegierigem Sinn durchwandern, von den schneeglänzenden Gipfeln der Alpen bis zu der Ostsee weißen: Dünen- sande, von dem Gestade der Weichsel bis zum grünen Rhein bei Straß- burgs alter Schanze, und dann heimkehren mit einem Herzen voll Liebe fürs große und freie deutsche Vaterland. — „Es giebt keine Vaterlands- liebe ohne Kenntnis des Vaterlands." (Kirchhoff.) 4. An die Behandlung Deutschlands schließt sich weiter die Be- sprechung der wichtigsten Länder Europas.*) .5. Endlich wenden wir unsere Aufmerksamkeit den außereuro- päischen Erdteilen **) zu und beginnen da mit dem Erdteile, für den der Geschichtsunterricht lebendiges Interesse wachgerufen hat, mit Amerika. Ii. Was soll innerhalb der einzelnen Stoffgebiete zur Behandlung kommen? Da sei denn an erster Stelle darauf hingewiesen, daß auch im Geographieunterrichte — wie überall in der Volksschule — Lücken- losigkeit und Vollständigkeit nicht am Platze ist. Das Bestreben, dem Schüler möglichst viel zu bieten, führt gewöhnlich zu Oberflächlich- keit und Flüchtigkeit und schließt die gründliche Behandlung, bei welcher der Schüler den Stoff erarbeitet, aus. Es muß also bei der Äusstel- luug einer Stoffverteilung die erste Sorge die fein, dahin zu wirken, daß das Stoffquantum nicht über das rechte Maß hinausreicht und so die Zeit, welche der bildenden Durcharbeitung zu widmen ist, beschränkt oder ganz in Anspruch nimmt. Es kommt ja durchaus uicht darauf an, daß der Schüler alle Namen sich einprägt, die seine Karte aufweist, daß er alle Felsen und Berggipfel, alle Industriezweige und Beschästigungs- weisen Deutschlands kennt, daß er sich als ein zweibeiniges Reisehand- buch, 'als einen wandelnden Leitfaden präsentiert, sondern einzig und allein *) Vergl. Tischendorf, Präparationen. 4. Teil. **) Vergl. Tischendorf Präparationen. 5. Teil.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer