1897 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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1. Richten wir zunächst unsere Aufmerksamkeit aus die Waren,
die über das Meer herüberkommen. (Tabak, Petroleum, Reis, Kaffee
u. s. w.) Was aus ihnen wird, könnt ihr euch denken! (Sie werden
sicher durch Schiffe oder Eisenbahnen in die Orte, welche fern vom Meere
liegen, gebracht.) Gewiß! Die Kaufleute in Leipzig und Dresden, in
Bautzen und Zwickau, in Wittenberg und Mageburg erhalten ihr Petro-
lenm, ihren Kaffee und ihren Thee ans Han.burg. Auch der Reis, den
ihr bei den Kaufleuten unserer Stadt holt, ist einmal in Hamburg ge-
Wesen. Wie ist er vou da zu uns gekommen?
2. Und was wird ans den Waren, die ans der Elbe oder auf
der Eisenbahn nach Hamburg gebracht wurden? Sie gehen dorthin,
wo die andern herkommen! Also? (Sie werden übers Meer geschickt,
nach Amerika und in andere fremde Länder.) Gewiß! Auf diese Weise
gehen auch die Spielwaren Olbernhaus und Seisfens,^) die Mufikinstru-
meute Markneukirchens, die Perlmutterwaren Adorfs., die Weißwaren
Plauens in die weite Welt.
Zusammenfassung des Stoffs an der Hand der Fragen. — Aus-
führliche Wiederholung.
Zur sachlichen Besprechung.
Diese schließt sich an folgende Fragen an:
a. Wie kommt es wohl, daß die großen Seeschiffe bis
Hamburg fahren können? (Bei Hamburg ist die Elbe
breiter und tiefer als bei Dresden.) Richtig! Sie breitet sich
unterhalb Hamburgs (Zeige!) so aus, daß mau vom rechten
Ufer ans das linke nicht mehr gut sehen kann.
b. Ist es denn nötig, daß die Waren, welche die Elb-
kähne nach Hamburg bringen, noch umgeladen werden
müssen? Könnten sie nicht gleich in den Stromkähnen die
- Reise nach Amerika antreten? (Auch die größten Elbschiffe sind
nicht groß und fest genug, um eine Seereise wagen zu können.
Der Sturm würde sie hin- und herwerfen wie Nußschalen und
sie am User oder au Felsen, die aus dem Meere herausragen,
zerschelleu lassen. Die hohen vom Winde aufgetürmten Wellen
würden leicht in die Kähne schlagen, sie schnell mit Wasser
füllen und sie so zum Untersinken bringen.
c. Wem gehören die Seeschiffe, welche die Waren herüber
übers Meer bringen? Reiche Kaufleute (Rheder genannt)
haben sie sich für vieles Geld bauen lassen (Bau des Schiffes
auf dem Lande — Hinabgleiten ins Wasser — Tause des
Fahrzeugs — Name) und senden sie nuu in alle Welt. Manches
kehrt freilich nicht wieder heim. Es versinkt mit Mann und
Maus, mit allen Gütern und Waren fern von der Heimat im
*) Vergl. Band I, Sachsen, S. 84/85 u. S. 110/120.