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1897 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Will man sich nun dieses Torflager nutzbar machen, so zieht man
zunächst tiefe Gräben durch das Stück des Moores, wo man einen Torf-
stich anlegen will. Warum? Diese Gräben führen das vorhandene und
noch zulaufende Wasser (Regen!) einem großen Graben zu, welcher tiefer
und breiter ist als unser Mühlgraben. Er ist so groß, daß auf ihm
breite Kähne fahren können. Ein solcher Graben heißt Kanal. Die
Kanäle führen zur Ems. Ist sodann das Wasser abgeflossen und der
Grund des Moores zu Tage getreten, so löst man die schwarze, klebrige
Masse, welche den Grund bildet, in Klumpen los. Man trügt sie auf
einen dazu bestimmten Platz und formt sie dort mit den Füßen (Wie
das?) zu breiten Kuchen. Diese Kuchen läßt man eine Zeit lang liegen,
damit Sonne und Wind sie trocknen können. Dann zerteilt man sie in
längliche, ziegelähnliche Stücke. (Vorzeigen eines Torsziegels.) Diese
Torfziegel werden auf Kähne geladen und auf dem Kanal zur Ems
gebracht. Von da aus gehen sie auf Wagen, zu Schiffe oder auf der
Eisenbahn in Hunderte von Dörfern und Städten.
Zur sachlichen Besprechung:
a. Könnte sich der Torfarbeiter nicht die Anlage des
breiten Kanals ersparen? (Dieser Kanal ist die Straße,
welche die einsamen Torsstiche mit bewohnten Gegenden ver-
bindet. Mit Wagen könnte er seinen Torf nicht fortfahren.
Sie würden an vielen Stellen bis an die Achsen der Räder, an
manchen sogar ganz im weichen Boden versinken.)
b. Welchen Nutzen spendet das Torf? (Er heizt Wohnstube
und Lokomotive, kocht die Suppe auf dem Herde und hilft dem
Torfarbeiter seine Hütte bauen. Außerdem fertigt man aus
Torf jetzt auch Torfpapier und Torftapete.)
Zusammenfassung des gesamten Materials an der Hand der am
Schlüsse der Vorbereitung aufgeworfenen Fragen und unter der Über-
schrift: Die Moore unseres Vaterlandes.
Vergleich.
Jitl: Wir vergleichen heute Heide und Moor.
Es wird gemeinsam gefunden und dargestellt:
Heide und Moor sind in vieler Hinsicht sich ähnlich.
1. Heide und Moor sind unfruchtbare Gebiete. Die Heide
ist unfruchtbar durch Wassermangel (Sand), das Moor ist unfruchtbar
durch Wasserüberfluß (Schlamm). In beiden Gegenden finden wir des-
halb sehr wenig Ackerbau. (Buchweizen.)
2. Heide und Moor besitzen eine Pflanzenwelt, welche von
der unserer Heimat vielfach verschieden ist. Während in unserer
Gegend Obstbäume und Weinstöcke gedeihen, Laub- und Nadelwald die
Abhänge der Berge schmückt, Getreide (Weizen!) und Raps die Felder