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1. Teil 2 - S. 78

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 78 — bedeckt und tausend rote, blaue, gelbe und weiße Blumen ans Wiesen, im Walde und am Bache wachsen, finden wir: a. In der Heide: fast nur Heidekraut, Heidelbeeren und Preißel- beeren, Kiefern, Birken und Buchweizen. b. Im Moor: fast nur Torfmoos, Binsen, Wollgras, Schilf, Birken und Buchweizen. 3. Heide und Moor haben für den Wanderer mancherlei Gefahren. In der Heide kann man sich leicht verirren, zumal im Winter, wenn der Wind die Schneeflocken durch die Luft wirbeln läßt. Mancher ist darum in einsamer Heide schon ermüdet zusammengebrochen und erfroren, nachdem er stundenlang umherirrte, ohne an eine mensch- liche Wohnung zu gelangen. Im Moor kann man, wenn man vom Wege abkommt, leicht in den Sumpf geraten und dort versinken und eines grauenvollen Todes sterben. 4. Heide und Moor sind nur wenig bewohnt. In beiden Gegenden liegen die menschlichen Wohnungen weit auseinander. 5. Auch Moor und Heide belohnen Fleiß und Ausdauer. Tort, wo der Mensch in der Heide das Wäsferlein, das im Sande rinnt, sorgfältig auffängt und benutzt, entstehen grüne Wiesen und srucht- bare Felder. Dort, wo im Moore das Wasser durch Gräben und Kanäle abgeleitet wird, kann der nützliche Tors gestochen werden u. s. w. (Ab- brennen des Heidekrauts zur Düngung des Bodens!) b. 3ifl: Wir untersuchen nun, ob Fleiß und Ausdauer über- all so belohnt werden, wie in Heide und Moor. Das Resultat der Besprechung lautet: Gewiß! dies zeigt sich uns ja auch: 1. In unserer engeren Heimat. Hier sind Beispiele anzu- führen, wie in der Nähe des Wohnorts unfruchtbare Strecken durch den Fleiß ihrer Besitzer nutzbar gemacht worden sind, wie z. B. dort, wo früher ein sumpfiger Teich war, jetzt fruchtbares Feld sich ausdehnt, wie ein Bergabhang, der vor Jahren noch kahl und leer war, jetzt frischen grünen Wald trägt u. s. w. 2. In unserem engeren Vaterlande. In sächsischen Schulen würde man an dieser Stelle an die Urbarmachung des Erzgebirges er- iunern und da aus Grund des vorausgegangenen Unterrichts (Bergl Band 1 der Präparationen S. 62 und 66) ausführen lassen, wie im Erzgebirge einst dunkler Wald Thal und Höhe bedeckte, wilde Bergwässer durch die Gründe schäumten und nirgends Weg und Steg zu finden war, wie aber jetzt gute, feste Straßen und wohlerhaltene Fußwege durch die Wälder sichren, Bären, Wölfe und Wildschweine längst verschwunden sind und gewerbreiche Städte und freundliche Dörfer, umgeben von Wiesen und Feldern, sich ausbreiten am rauschenden Wasser.
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