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1. Teil 2 - S. 102

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 102 — Weiter walzt man das Zinn zu papierdünnen Blättern und benutzt diese dann zum Einhüllen von Schokolade, Käse u. s. w. (Stanniol.) e. Warum hat man Steinkohlenbergwerke gebaut? — Heizungs- material. (Öfen, Lokomotive!) — Steinkohlenteer — Gas- bereitung. Eine ungeheure Menge Kohlen verbraucht jährlich die Stadt Chemnitz, denn hier finden sich zahlreiche Fabriken, besonders solche, in denen Eisen verarbeitet wird. Besuchen wir Chemnitz, so hören wir schon in nächster Nähe des Bahnhofes ein starkes Getöse von klirrendem Eisen. Von Rollwagen, die vor den Thüren eines langen, rußgeschwärzten Fabrikgebäudes stehen, werden Eisenbarren (D. f.?) zur Erde geworfen^ Diese Barren sollen im Innern der Fabrik in Stücke zerteilt und dann in gewaltigen Ösen geschmolzen werden. Das flüssige Eisen will man dann in große, ans Erde hergestellte Formen gießen und so in allerlei Maschinenteile (Räder z. B.) umwandeln. Diese Fabrik ist eine Eisen- gießerei. Gegenüber befindet sich ein großes Gebände, aus dem ein wahrer Höllenlärm hervordringt. Würden wir hineingehen, so würden wir sehen, wie in großen Sälen riesenhafte Eisenplatten zu Dampfkesseln zusammen- geschmiedet werden. Ungeheure, von Maschinen auf- und abbewegte Hämmer fallen auf übereinanderlegte Eisenplatten nieder und schlagen Reihen großer Nägel hindurch, um sie fester miteinander zu verbinden. Gehen wir einige Straßen weiter, so kommen wir an eine der vielen Maschinenfabriken, die Chemnitz besitzt. Hier wird das Eisen so leicht bearbeitet, als wäre es Holz. Mit Hilfe großer Maschinen zersägt man hier die dicksten Eisenstangen, bohrt man Löcher durch die stärksten Eisenplatten, schleift und poliert man die ranhesten Eisenstangen. Wie der Hobel des Tischlers iu das Holz einschneidet und lockige Späne ab- schleißt, so fährt hier der von der Maschine bewegte Eisenhobel über das Eisen dahin, daß die Späne nur so fliege». — Die größte Maschinen- fabrik heißt die „Sächsische Maschinenfabrik". (Erkläre den Namen!) In ihr werden alljährlich allein gegen hundert Lokomotiven hergestellt. Diese gewaltige Fabrik umfaßt mehr als 80 Gebäude und beschäftigt über 3000 Arbeiter. — Die sächsische Maschinenfabrik gehörte früher einem Manne mit Namen Hartmann. Dieser Mann, der zuletzt so viele Arbeiter beschäftigte, war selbst als armer Arbeiter, als Schmiedegeselle, nach Chemnitz gekommen. Wodurch mag er so reich geworden sein? (Fleiß, Sparsamkeit, Verstand!) Aber obgleich er reich und angesehen geworden war, hat er doch nie vergessen, wie bitter es ist, Not zu leiden. Darum hat er jahrelang armen Arbeitern während des Winters Brot gewährt, ohne daß diese wußten, wer der Geber war. Wohlzuthun und mitzuteilen vergesset nicht, war sein Wahlspruch.
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