1897 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Tischendorf, Julius
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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man Kommandorufe, das Klirren von Waffen und das Gekläff
zahlreicher Hunde. Inmitten einer großen Schar von Kopf bis
zu den Füßen in Eisen gekleideter Ritter und waffenfähiger
Mannschaften saß Kaiser Friedrich Barbarossa in hellglänzender
Wasfenrüstung hoch zu Roß. Sein blitzendes Auge überflog
noch einmal die Menge all der Ritter, Knappen und Reisigen,
die sich um ihn versammelt hatten. Kaiser Friedrich hatte die
deutschen Herzöge, Grafen und Herren zum Heereszug nach
dem heiligen Lande entboten. Der Hohenstaufen war der
Sammelplatz der schwäbischen Ritter. Knarrend öffnete sich das
große Burgthor; rasselud ging die Zugbrücke nieder. Unter
Jauchzen und Frohlocken bewegte sich der lange Zug durch
das große Thor den Burgweg hinab. An der Spitze ritt des
deutschen Reiches ruhmreicher Held, Kaiser Rotbart, begleitet
von den Herren aus den edelsten Geschlechtern Schwabens,
darunter Bischöfe und Äbte in geistlichem Ornate. Auf dem
Söller staud die edelste Kaiserin, umgeben von ihren Frauen:
blitzendes Geschmeide schmückte ihr Haar und ihren Hals, und
alle waren in prächtige, lang herabwallende, aus arabischen
Seidenstoffen gefertigte Gewänder gekleidet. Gar lustig slat-
terten im Winde die Tücher, mit denen Frauen und Jung-
frauen die letzten Abschiedsgrüße den Scheidenden zusandten,
während die Ritter noch einmal die in der Sonne glitzernden
Schwerter zum Gruße emporhoben."
d. Und wie ist es gekommen, daß von dieser stolzen Burg
jetzt nichts mehr übrig ist? Während des Bauernkrieges
im Jahre 1525 wurde die Hohenstaufenburg zerstört. Wie ein
Heerwurm wälzten sich eines Tages die aufrührerischen Ell-
wanger und Schenk-Limburger Bauernhorden das fruchtbare
Remsthal herunter und lagerten am Fuße des Hohenstaufen.
Bald stiegen hohe Rauchsäulen aus dem Dorfe Hohenstaufen
empor. Durch die Stille der Nacht vernahm man das Jam-
mern der Bewohner, das Brüllen der Tiere, die elend in ihren
Ställen erstickten, dazwischen das Schreien und Toben der
Banden, die nur im Sengen und Brennen ihre Befriedigung
fanden. Mit Entsetzen sah man von der Burg den Untergang
des Dorfes. Wie klein auch die Besatzung war, sie beschloß,
sich bis auf den letzten Mann gegen die wilden Bauernhorden
zu verteidigen. Leider sollte die Burg noch in der Nacht durch
Verrat in die Hände der Feinde fallen. Der Wächter warf
die Schlüssel zum Thore von der Zinne herab den Bauern zu.
Plötzlich erscholl ein heftiges Geschrei. Verrat! Verrat! tönte
es von den Mauern herab. Wie tapfer auch die kleine Be-
fatznng kämpfte, aller Widerstand war nun vergeblich. Durch