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1. Das Deutsche Reich - S. 3

1903 - Dresden : Huhle
— 3 Strumpfwirkerei), Jena ist die Thüringer Universität. 2. Herzogtum Sachsen- Altenbnrg; die Hauptstadt ist durch den Prinzenraub 1455 bekannt. Die Bewohner des Ländchens sind tüchtige Landwirte u. haben noch manche alte wendische Sitte erhalten. 3. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha; Gotha ist berühmt durch Cervelatwurstsabriken. 4. Herzogtum Sachsen- Meiningen, liegt fast ganz im Gebirge, treibt Bergbau (Schiefer, Eisen, Porzellanerde) n. Gewerbe (Sonneberg). Ferner gehören zu Thüringen zwei Fürstentümer Schwarzburg u. zwei Fürstentümer Reuß (Gera wird seines Handels wegen Klein-Leipzig genannt). Ein Teil gehört endlich zur preußischen Prov. Sachsen (Erfurt, Suhl, Eisleben mit dem längsten unterirdischen Baue der Erde, einem 31 km langen Stollen, der die Bergwässer zur Saale führt). Von der Prov. Sachsen umschlossen wird das Herzogtum Anhalt. Der größere Teil ist Ebene, der kleinere liegt am Harz. Der fruchtbare Boden ermöglicht eine ergiebige Landwirtschaft mit Zuckergewinnung u. Brannt- Weinbrennerei. Hauptstadt ist Dessau. Nördl. vom Thüringerwald wird die Grenze des Elbgebietes vom Harz fortgesetzt. Er sendet die Bode zur Saale. Der Harz ist das nördlichste Gebirge Deutschlands, u. da er sich aus der Ebene erhebt, erscheint er von allen Seiten als Gebirge, obwohl er eine im W 600, im 0 400 m hohe Platte bildet, auf der sich die sanft gewölbte, mit mächtigen Felsblöcken übersäte Granitkuppe des Brockens bis über 1140 m erhebt. Der Name bedeutet Wald (Hart), der Oberharz trägt dichte Fichtenwälder, den Unterharz bedeckt Laubgehölz. Die Hauptmasse des Ge- birges bildet Grauwacke, die Silbergänge enthält u. mehrfach vom Granit durchbrochen wird. Die Besiedlung des Harzes wurde durch seinen Erz- reichtum verursacht: der Oberharz bietet Silber (Goslar wurde schon von Heinrich I. befestigt), der Unterharz Eisen, der Ostabhang Kupfer. Gleich- wohl ist die Bevölkerung nur gering, die Bergstädtchen bleiben klein; die Täler des Thüringerwaldes fehlen, die Hochfläche ist rauh. Daher ist auf dem Oberharz kein Feldbau möglich, selbst die Viehzucht ist wenig ver- breitet. Die duftigen Bergkräuter werden bei der Bereitung des beliebten Harzkäses verwertet. Am Brocken liegt das Brockenfeld, ein umfangreiches Moor, das im Sommer die Wasseradern speist. Hier hat die Bode ihre Quelle, deren Granittal die Schönheiten des Unterharzes vereinigt. In ihrem Tale liegen die wunderbaren Kalktusshöhleu (Baumann-, Biels-) mit säulenartigen Tropfsteinbildungen. Senkrechte Granitwände steigen am User der Bode bis über 200 m auf. Die Roßtrappe zeigt auf ihrem riesigen Felsgipfel einen Ungeheuern Roßhuf eingedrückt. Seitwärts erhebt sich 400 m hoch eine Felsenhochfläche: der Hexentanzplatz. Der Brocken ist der Versammlungsort der Hexen in der Walpurgisnacht. Die Natur- schönheiten des Harzes ziehen bedeutenden Fremdenverkehr an (Blanken- bürg ist beliebter Kurort), der eine wichtige Erwerbsquelle bildet. Andere Nahrungszweige sind Holzschnitzerei u. Vogelzucht. Die Kauarienvögel, denen allerhand Weisen beigebracht werden, sind ein einträglicher Handelsartikel. „ Vom Harz aus zieht sich in die weite norddeutsche Ebene hinein die Luneburger Heide, ein Höhenrücken von durchschnittlich 100—130 m Höhe, ähnlich einer riesigen Sandwelle auf dem alten Meeresboden der Ebene. Kölker, Kleine Erdkunde, 2, Deutschland. 2
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