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1. Das Königreich Sachsen - S. 4

1903 - Dresden : Huhle
— 4 — Zuckerfabrik. Der beliebteste Ausflugsort ist der Löbauer Berg, geschmückt mit einem ganz aus Eisen gebauten, 30 m hohen Turme, der eine weite Aussicht gewährt. Der Berg besteht aus Basalt; eine weite Fläche, das steinerne Meer genannt, ist mit wild durcheinander geworfenen Blöcken bedeckt. Auf der östlichen Kuppe sind die Steine zu einem kreisförmigen Walle zusammengeschichtet, hier befand sich eine alte Opferstätte der Wenden. Ein weiterer Ausflugsort ist der Kottmar (nach der Frühlingsgöttin Mara benannt), von seinen Abhängen kommt die Spree. An ihr liegt das Städtchen Neusalza u. das große Fabrikdorf Ebersbach, in dem Leinwand u. leichte bunte Baumwollenstoffe gefertigt werden, die besonders nach der Türkei n. dem Morgenlande gehen. Auch das wilde Felsental des Löbauer Wassers mit seinen steilen Ufern, alten Schanzen n. Opferstätten wird gern besucht. Am Ausgange desselben liegt das Städtchen Weißenberg, das durch seinen Viehmarkt für die Umgegend wichtig ist. Weltbekannt ist der Ort Herrnhut. Im „Schutze des Herrn" fühlten sich hier die Gründer des Ortes. Sie waren ihres evangelischen Glaubens wegen aus Böhmen vertrieben worden n. fanden Aufnahme auf den Besitzungen des frommen Grafen Zinzendorf (welche Gesangbuchlieder siud von ihm'?). Alle Bewohner bilden eine große Familie, daher nennen sie sich Brüdergemeinde. Die unverheirateten Brüder wohnen gemeinschaftlich im Brüderhause, die unverheirateten Frauen im Schwesterhause. In der Stadt geht es sehr ruhig u. still zu, laute Musik u. Tanz sind verboten. Statt der Kirche haben sie ein schmuckloses Bethaus, in dem sie sich täglich versammeln. Auch der Kirchhof ist einfach gehalten, Denkmäler gibt es dort nicht, nur einfache Platten liegen auf den Gräbern. Besonders bekannt geworden ist Herrnhut durch seine großartige Missionstätigkeit. In allen Erdteilen predigen Herrnhnter Missionare das Evangelium. Von allen diesen Völkern haben die Missionare Kleidungsstücke, Waffen, Schmuck- fachen, Gerätschaften, gewerbliche Gegenstände usw. nach Herrnhut geschickt, u. so ist hier ein großartiges „Museum" entstanden. Ferner wurden durch die Mifsionare mit den fremden Ländern Handelsbeziehungen angeknüpft, die Erzeugnisse derselben werden nach Herrnhut gesandt, u. so ist der „Kolonialwarenhandel" der Stadt berühmt geworden, u. jeder kauft gern in Herrnhut, da hier auf strengste Redlichkeit gehalten wird. Rückblick: die Orte, Berge, Gewäffer der Amtshauptmannschaft. Nach 3 schließt sich die Amtshauptmannschaft Zittau an. Zittau (31000 Einwohner) ist die größte Stadt in den 4 Amtshauptmann- schaften. Der Name bedeutet Getreide. Er weist darauf hin, daß hier vor Jahrhunderten lebhafter Getreidehandel (von Böhmen her) betrieben wurde. Die Umgebung Zittaus ist fehr fruchtbar, rings um die Stadt liegen große Gemüsegärtnereien. Aber auch bedeutende Fabriken (Maschinen- bau, Leinwand, Kleiderstoffe) sind vorhanden. Die Vereinigung von Gartenstadt u. Fabrikstadt will auch das Denkmal andeuten, das die Stadt darstellen soll: Eine Frau (die Stadt) hat Ähren in der Hand, andere Figuren stellen die Gewerbe der Stadt dar. Zittau ist reich an schönen Gebäuden (das Rathaus gleicht einer Burg) u. deukmalartigeu Brunnen. Ein beliebter Ausflugsort ist die Weinau, ein schöner, großer Park. Bei
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