Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriß der deutschen Geschichte - S. 34

1882 - München : Lindauer
34 den Gaugerichten fhrte der Gaugraf den Vorsitz, das Urteil aber sprachen Freie ohne Unterschied, bis Karl der Groe hiezu eigene Männer, die sogenannten Schffen, bestellte. Die Amtsttigkeit der Gaugrafen lieen die einzelnen Her-zge, spter der deutsche Stint ig oder Kaiser, durch eigene Abgesandte berwachen. Bis um die Mitte des 5. Jahrhun-derts blieb das Recht der germanischen Stmme ein nnge-schriebenes, in den drei folgenden Jahrhunderten entstanden bei allen Stmmen geschriebene Gesetze. Bei Cioilsachen galten Zeugen und Urkunden, bei peinlichen Sachen der Eid,Eideshelfer und Gottesurteile (Ordlien) als Beweise. Das Volk war noch immer in Freie (adelige und nicht adelige), Freigelassene und Unfreie geschieden: auch die Einteilung des Landes in Gaue war der Hauptsache nach geblieben, neigte aber dem Ende zu, seit Karl der Groe einige Bistmer und Klster der Gerichtsbarkeit der Gan grasen ent-zogen und dadurch die Einteilung des Landes in uu mittel-bares und mittelbares Reichsgut angebahnt hatte. Städte gab es auer den aus rmischer Zeit stammenden nur wenige, dagegen war das offene Land mit einer Menge von Einzel-Hfen bedeckt, wo der freie Mann auf seinem Erbgute (Allede - Allodium von al oder all -- ganz, und dem althochdeutschen ot eigen, also ganz eigen) Landbau und Viehzucht trei-ben lie, während er selbst der Jagd sich ergab, Kriegsdienste leistete und den gemeinsamen Angelegenheiten bei Gerichten und Volksversammlungen anwohnte. Das Heerwesen hing mit dem Grundbesitze innigst zusammen. Der freie Besitzer eines Eigen gutes (Allodiums) war zur Heerfolge, wenn sie gebannt, d. h. geboten wurde, verbunden, und dies hie man den Heerbann. Der Heerbannsoldat mute sich selbst ausrsten und fr den Felddienst auf drei Monate mit Lebensmitteln versehen. Neben den Heerbann-s o l d a t e n bildeten die L e h e n s l e u t e der geistlichen und Welt-lichen Groen einen ansehnlichen Teil der Kriegsmacht. Wissenschaft und Kunst fanden in dieser Zeit nur an den bischflichen Kirchen und in den Klstern Pflege, zunchst zum Studium der hl. Schrift und zur Verherrlichung des Gottesdienstes. Daher lernte man in den Dom- und Kloster-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer