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1. Das Deutsche Reich - S. 6

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 6 — gesetzten Halbkugel, also „unten", Menschen wandeln könnten, ohne hiuabzu- fallen. Man bezeichnet die Wesen, über deren Scheitel unser Nadir liegt, als Gegensüßler oder Antipoden. Für einen Körper haben jedoch die Ausdrücke „oben" und „unten" eine andere Bedentuug als für eine Fläche. „Obeu" ist bei der Kugel die Richtung der verlängerten Kugelradien; mithin stehen ans einer Kugelfläche alle Menschen „oben" und ihre Scheitellinien (f. §. 1) treffen sich sämtlich im Kugelmittelpunkte. Die Kraft, welche alles auf der Kugeloberfläche Stehende festhält, wird die Schwerkraft oder die Anziehungskraft genannt. Sie bewirkt, daß das Lot zur Erdoberfläche immer dieselbe Richtuug einnimmt, welche verlängert den Erdmittelpunkt treffen würde; sie hält nicht nnr die festen, sondern auch die flüssigen und die lnstsörmigen Körper, das Wasser und die Atmosphäre, an der Erdoberfläche fest. Der Sitz der Schwerkraft ist das Erdinnere. Alle Körper, auf welche die Schwerkraft wirkt, nennt man schwer und schreibt ihnen ein Gewicht zu. Wahre Gestalt von Svnne und Mond. § 7. 1. Die Souue zeigt sich sowohl in ihrem Tages- wie ihrem Jahres- laufe stets als Scheibe. Wenn sie uns immer dieselbe Seite zuwendete, so köuuten wir auuehmeu, daß dies ihre wahre Gestalt sei. Auf ihrer Oberfläche erfcheiuen jedoch im Fernrohre, bisweilen sogar dem bloßen Ange sichtbar, häufig dunkle Flecken, welche langsam von einem Rande zum andern wandern und durch ihre vollkommen gleichmäßige Beweguug anzeigen, daß die Sonne sich um eine Achse dreht. Da sie trotz dieser Achsendrehung stets kreisrunde Form behält, so muß auch sie wie die Erde eine Kugel sein. 2. Der Mond kehrt der Erde stets dieselbe Seite zu. Er empfängt sein Licht von der Sonne. Wäre er eine Scheibe, so könnte er nur als kreis- runde Fläche oder als schmale gerade Liuie sichtbar werdeu, je nachdem ihn das Sonnenlicht von vorn oder seitlich trifft. Als Linie erscheint er jedoch gar nicht, dagegen oft als Neumond, Sichel, Halbmond, Dreiviertelmond, kurz in alleu jenen Phasen, welche eine Kngel zeigt, je nachdem das Licht sie (vom Beschauer aus) von vorn, seitlich oder von hinten bestrahlt. Daher müssen wir auch dem Monde Kugelgestalt zuschreiben. 3. Ebenso besitzen von den Planeten, die ihr Licht gleichfalls von der Sonne empfangen, mindestens zwei, Merkur und Venns, Kugelgestalt, da sie im Ferurohre gleich dem Monde verschiedene Phasen zeigen. Der Ialzreslanf der Sonne. § 8. Die täglichen Bahnen der Sonne bestehen ans parallelen, gegen den südlichen Horizont geneigten Kreisen. Die uns sichtbaren Teile dieser
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