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1. Das Deutsche Reich - S. 26

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 26 — das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedlungen geeignete Uferränder freiläßt. Häufig steigen die Felsen steil ans den Wogen auf (Soreleifelfeu1); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen Bnrgen und Schlössern gekrönt (Rheinstein, Stolzenfels, Rolandseck, Drachenfels). Bei Bonn erweitert sich das Rheinthal zur Kölner Bucht, welche in die niederrheinische Tiefebene übergeht. § 23. Erwerbsquellen. Der Ackerbau vermag die Bewohner der rauhen und unfruchtbaren Höhen des Schiefergebirges nicht zu ernähren; nur im Rheinthal und in der Mosel-Lahnsenke gewährt er im Verein mit dem Wein- und Obstban ausreichenden Erwerb. — Dafür besitzt das Schiefergebirge einen reichen Ersatz in seinen Bodenschätzen, besonders Kohle und Eisen. Steinkohlen finden sich vor allem am Nordrande des Plateaus, im Aachener und im Ruhr-Kohlen- becken; Grubeugebäude, Kokereien und Eisenwerke, ein dichtes Eisenbahnnetz, ein ungeheurer Zusammenfluß von Arbeitern, dnnsterfüllte Atmosphäre und rauchgeschwärzte Flureu und Felder kennzeichnen das Land nördlich von der Ruhr als erstes Industriegebiet des Reiches. An der Lahn und Sieg finden sich große Eisenvorräte; dazu kommen Blei-, Zink- und Kupfererze, während das Gebirge selbst Material zu Dachschiefer, Mühlsteinen und hydrau- lischem Mörtel bietet. — Die Industrie, die Haupterwerbsquelle der Land- schast, umfaßt besonders die Verarbeitung von Eisen zu Maschinen, Werkzeugen und Kriegsmaterial und die Herstellung von Webstoffen aus eingeführtem Rohmaterial (Baumwolle, Wolle, Flachs und Seide). — Der Handel betreibt die Einfuhr der zur Textilindustrie nötigen Rohstoffe, sowie die Ausfuhr von Kohlen und von Erzeugnissen der Eisenindustrie. § 24» Stcrcrten, Mervohner und Städte. Politisch gehört das rheinische Schiefergebirge fast ganz dem Königreiche Preußen (Prov. Rhein- land, Westfalen und Hessen) an. Die Bevölkerung, fränkischen Stammes im 8. und sächsischen im äußersten N., ist sehr ungleich über das Land verteilt. Während in der Eisel und dem Venn auf 1 qkm kaum 40 Menschen wohnen, ernähren die Industrie- gegenden auf demselben Räume 300—600 Bewohner. Die Mehrzahl der Bevölkerung ist katholischer Konfession. Thalstädte des Mittelrheins und der Mosel-Lahnsenke: 26. Koblenz an der Moselmündung, gegenüber der Lahnmündnng, größte und wichtigste Stadt im Schiefergebirge, mit bedeutendem Handel, stark be- festigt durch Forts (Ehrenbreitstein am rechten Rheinufer). 27. Bonn2) am Eintritt des Rheins in die Tiefebene, schön gelegen und gebaut, Universität der Rheinlande, die „rheinische Mnsenstadt". 1) Gedichte: Die Lorelei, von H. Heine. Der Rhein, von Em. Geibel. 2) Hier wurde Beethoven (1770) geboren und starb Ernst Moritz Arndt (1860).
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