Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 30

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 30 — Fichtelgebirge, den Franken- und den Thüringer Wald und im N. durch den Harz eingeschlossen; im W. öffnet es sich zum hessischen und Weferbergland^ im 0. zur nördlichen Umwalluug Böhmens und zum norddeutschen Flachlande. „ 1. Der Thüringer Wald erstreckt sich als 150 Km lauger und 20 bis 50 km breiter Bergrücken vom Fichtelgebirge bis zum Werraknie; sein südöst- licher Teil ist der breite plateauartige Frankenwald. Nicht das großartigste, wohl aber das anmutigste und lieblichste unter den deutschen Mittelgebirgen, bezaubert der Thüringer Wald durch das frische Grün seiner Laubwälder, durch reizende Thäler mit Wasserfällen und Bergbächen, durch weitansschaueude Höhen das Herz eines jeden Besuchers. Ungefähr in der Mitte des Zuges erhebt sich als höchster Punkt der Beerberg (fast 1000 m), welcher schöne Fernsichten in die Thüringer Lande gewährt. Am Nordwestende liegt ans einem 400 m hohen Gipfel die altberühmte Wartburg ^) (s. Abb. 8). — Einen ernsteren, fast düstern Charakter trägt der gipfelarme, mit prächtigen Tannenwäldern gekrönte Frankenwald. Auf dem Rücken beider Bergzüge verläuft der Rennsteig, eine 170 km lange uralte Flur-, Forst- und Volks- grenze. — Zahlreiche Bäche entwässern den Thüringer Wald. Aus zwei Quellbächen fließt die Werra zusammen, die in breitem Thale den Südwest- abhang des Gebirges begleitet und später mit der Fulda vereint ihren Lauf als Weser fortsetzt. 2. Der Harz (d. h. wie Haardt und Haar Hochwald, Waldgebirge) steigt im N. des Thüringer Beckens völlig einsam aus ebenem Lande auf. Er bildet eine schräge, durchschnittlich 500 m hohe Platte, auf der sich die sanft gewölbte Granitkuppe des Brockens*) (1100 rn), des höchsten Gipfels der mitteldeutschen Gebirgsschwelle, erhebt. Er liegt auf der Grenze zwischen dem nordwestlichen höheren Oberharz und dem südöstlichen tieferen Unterharz, der vor jenem wie ein breiter Schemel vor einer hohen Bank steht. Mit Ausnahme der kahlen Höhen des Oberharzes ist das Gebirge bewaldet. Nach allen Seiten brechen in ausgewaschenen Thälern Flüsse aus ihm hervor: nach Nw. die Leine, nach N. die Oker (beide zur Aller) und die Bode (zur Saale). Die Bode durchbricht vor ihrem Austritt aus dem Gebirge ein enges, wildromantisches Felsenthal (Bodekessel, Teufelsbrücke, Roßtrappe am linken, Hexeutauzplatz am rechten Ufer). In der Umgegend des Bodethales befinden sich berühmte Höhlen mit Tropfsteinbildungen: die Baumanns-, Biels- und Hermannshöhle. — Im N. und Nw. senkt sich der Harz in eiuem hüge- ligeu Vorlande zum norddeutschen Flachlande; hier entspringt die zur Weser fließende Aller. J) Erbaut 1070. Der Sage nach fand um 1207 hier der Sängerkrieg statt. 1521 weilte hier Luther als Junker Georg und übersetzte das neue Testament.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer