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1905 -
Frankfurt a. M. Leipzig
: Neumann Kesselring
- Autor: Wollweber, Valentin
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Kassel, Hessen-Nassau
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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bildet. Sie ist der Hohen Rhön nördlich und westlich vorgelagert und
breitet sich größtenteils in unserm Bezirke aus. Der höchste Punkt der
Vorderrhön und wohl der schönste Berg der ganzen Rhön ist die Milse-
bürg. Sie besteht aus Klingstein, der viele schöne Felsen bildet. Die
Milseburg gleicht einem hochbeladenen Heuwagen und heißt daher das Heu-
suder. Das Volk im Fuldaischen nennt sie wegen ihrer Ähnlichkeit mit
einem Sarge die Totenlade. Auf dem Gipsel des Berges steht eine Wall-
sahrtskapelle. Die Aussicht von hier ist herrlich. In der Nähe liegt die Stein-
wand, das größte Naturwunder der Rhön. Ihre Klingsteinfelsen steigen 25 m
hoch wie eine Mauer auf. Das Nordende des Rhöngebirges weist noch hohe
Berggipfel auf, darunter den Soisberg und den breiten Landeckerberg. Der
Boden der Rhön besteht aus Sand- und Kalkstein; die höchsten Rücken
und die Kuppen sind aus Basalt und ähnlichen Gesteinen gebildet. Das
Schloß Bieberstein Milseburg Stellderg
Wc.sserkuppe
Dorf Langenbieber
Das Rhöngebirge.
Innere ist an Metallen arm. Dagegen ist die Oberfläche reich an Wiesen
und Weiden. Viehzucht, Ackerbau und Leinweberei sind die Hanptbeschäf-
tigungen der Rhönbewohner. Viele der letzteren sind gezwungen, zur
Erntezeit in bessere Gegenden zu gehen und dort als Feldarbeiter ihr Brot
zu verdienen. Die Täler der Rhön sind hoch gelegen und oft eng. Das
Rhöngebirge ist durch einen westlich ziehenden Damm, den Landrücken,
mit dem Vogelsberg verbunden. Die Nordseite des Landrückens ist sehr
rauh, die Südseite warm.
2. Westlich von der Rhön liegt der Vogelsberg. Derselbe stellt sich
als ein einziger riesiger Bergkegel dar. Daher sagt man auch Vogelsberg
und nicht Vogelsgebirge. Der höchste Teil des Vogelsberges bildet eine
mehrere Stunden lange und breite Hochebene, die schön bewaldet ist und
der Oberwald heißt. Über diese Hochebene erhebt sich der höchste Punkt
des Vogelsberges, der 770 in hohe Taufstein nur sehr wenig. Auf dem
Taufstein liegt ein großer, ausgehöhlter Stein; diesen soll der hl. Boni-
facius, der in Hessen das Christentum predigte, als Taufbecken benutzt
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